Real Madrid:Ein Finale für Zidane

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Wichtige Ansprache: Zinédine Zidane beim Abschlusstraining mit den Spielern von Real Madrid, rechts Toni Kroos. (Foto: Anatolii Stepanov/Imago)

Noch nie hat Real Madrid in der Champions League die K.-o.-Runde verpasst: Gegen Gladbach geht es um viel - auch um den Job des Trainers.

Von Javier Cáceres

Zinédine Zidane, Trainer bei Real Madrid, hat in seiner Karriere schon manches Finale erlebt. Und je größer die Herausforderung, desto konzentrierter wird sein Blick, desto fester seine Stimme, desto entspannter sein Gesicht. Als lebe er nur für solche Momente. Am Mittwoch geht es gegen Borussia Mönchengladbach auch um seinen Job: Noch nie hat Real Madrid in der Champions League die K.-o.-Runde verpasst; noch nie ist der 13-malige Königsklassensieger in die Europa League abgerutscht, sie ist für den spanischen Rekordmeister ein Fremdwort.

"Ich denke nicht an die Europa League", sagte Zidane am Vorabend der Partie in Madrid, und bezeichnete die Partie gegen Gladbach als "Endspiel", das man selbstverständlich gewinnen werde. Auch der defensive Mittelfeldspieler Casemiro nahm das Wort Finale in den Mund. Und tönte ebenfalls, keine andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen als einen Sieg. "Dieser Klub spielt Finals nicht. Er gewinnt sie."

"Wir sind sehr froh, dass er wieder da ist"

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Hoffnung bezieht Real Madrid unter anderem aus dem Umstand, dass Abwehrchef Sergio Ramos drei Wochen nach seiner Verletzung aus dem Länderspiel gegen Deutschland (6:0) wieder als einsatzfähig gilt, ohne ihn hat Real Madrid gerade in der Champions League herbe Enttäuschungen hinnehmen müssen, zuletzt unter anderem bei Schachtjor Donenzk (0:2). "Er ist ein Leader. Er ist einer der Besten aller Zeiten. Wir sind sehr froh, dass er wieder da ist", sagte Casemiro. Zumal Sergio Ramos ein Experte für Spiele am Limit ist - und so manches Finale für Real Madrid gewonnen hat.

Und wenn es diesmal nicht klappt? Dürfte Zidane wohl kaum Coach bleiben. Man lebe nicht von der Vergangenheit, antwortete der mitunter mysteriöse Zizou, sondern "von der Gegenwart und der Zukunft". Wie diese aussehe, liege nicht in seiner Hand: "Der Klub wird tun, was er tun muss", sagte der Franzose, der Real Madrid von 2016 bis 2018 zu drei Champions-League-Titeln führte, aber in der laufenden Spielzeit dem Glück hinterherläuft.

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