Real Madrid:Lopeteguis Entlassung soll "beschlossene Sache" sein

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Noch Trainer bei Real Madrid: Julen Lopetegui. (Foto: AFP)

Vor dem Clásico heizt Ex-Präsident Calderon die Debatte um den Real-Trainer an. Die ehemalige Tennis-Weltranglistenerste Wozniacki macht ihre Autoimmunkrankheit öffentlich.

Meldungen im Überblick

Real Madrid, Trainer: Der frühere Klub-Präsident Ramon Calderon glaubt nicht an eine Zukunft von Trainer Julen Lopetegui beim spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid. "Ehrlich gesagt bin ich mir sicher, dass Julens Entlassung unabhängig von dem Clasico bereits beschlossene Sache ist. Leider", sagte Calderon im Interview mit Spox und Goal vor dem Prestigeduell beim Erzrivalen FC Barcelona am Sonntag (16.15 Uhr). Lopetegui sei ein "sehr fähiger Trainer, ein wahrer Fußball-Fachmann", der einen Umbruch managen müsse. "Ohne Cristiano, nach einer WM. Das ist eine brutale Aufgabe, die Zeit erfordert. Man sollte unter derartigen Umständen jedem Trainer mindestens eine Saison lang Zeit lassen", sagte Calderon.

Die sportliche Krise des Champions-League-Siegers macht der 67-Jährige in erster Linie am Verkauf des fünfmaligen Weltfußballers Cristiano Ronaldo im Sommer fest. "Man kann keinen Spieler ersetzen, der in neun Jahren 450 Tore erzielt hat. Dass diese Qualität Real Madrid zurzeit fehlt, ist offensichtlich", sagte Calderon. Auch die hohe Belastung durch die WM in Russland sei ein Grund für das Formtief von Leistungsträgern. Real belegt in der Primera Division vor dem 10. Spieltag nur den siebten Tabellenplatz. Der Rückstand auf Spitzenreiter FC Barcelona beträgt allerdings lediglich vier Punkte. Zuletzt hatte Madrid mit 480 torlosen Spielminuten einen klubinternen Negativ-Rekord aufgestellt.

Hamburger SV, Titz: Trainer Christian Titz hat sich nach der Beurlaubung durch den Fußball-Zweitligisten Hamburger SV von den Fans verabschiedet. "Ich wünsche dem HSV, dass er seine sportlichen Ziele erreichen wird, und jedem Einzelnen von Euch alles Gute für die Zukunft, privates Glück und vor allem das höchste Gut: Gesundheit für Euch und Eure Familien", schrieb er am Freitag via Facebook an die HSV-Anhänger. Der 47-Jährige bedankte sich "für die großartige Unterstützung und die große Anzahl an Nachrichten", die ihn nach der Trennung erreichte. "Die Fußballwelt ist klein, vielleicht sieht man sich in Zukunft wieder. Es würde mich freuen!"

Titz war am Dienstag freigestellt und vom Ex-Stuttgarter Hannes Wolf ersetzt worden. Er bezeichnete seine Zeit beim HSV trotz der vorzeitigen Trennung als sehr intensiv und schön. "Durch diese Tätigkeiten habe ich den Club, seine Fans, und auch viele Menschen und Vereine in Hamburg und in ganz Deutschland kennen und schätzen gelernt. Der Sport hat eine enorme verbindende und zusammenführende Kraft!", schrieb er.

Hannes Wolf beim HSV
:120 Prozent Unterstützung für den Neuen

Wegen der Entlassung von Christian Titz sind etliche HSV-Mitglieder ausgetreten - umso vehementer stellen sich die Bosse hinter Nachfolger Hannes Wolf. Der setzt auf "mentale Schärfe".

Von Jörg Marwedel

Tennis, Wozniacki: Die ehemalige Tennis-Weltranglistenerste Caroline Wozniacki (28) leidet unter der Autoimmunkrankheit rheumatoide Arthritis. Das gab die Dänin nach ihrem Vorrunden-Aus beim WTA-Saisonfinale in Singapur bekannt. Die Erkrankung, die zu Schwellungen und Müdigkeit führt, war vor den US Open im August diagnostiziert worden. "Anfangs war es ein Schock", sagte Wozniacki. Mittlerweile sei sie jedoch sehr stolz darauf, wie positiv sie damit umgehe und zuversichtlich, dass ihre Karriere nicht signifikant beeinträchtigt werde: "Du lernst, damit umzugehen. An manchen Tagen wachst du auf und kommst kaum aus dem Bett. Aber an anderen Tagen geht es dir gut, dann spürst du die Krankheit gar nicht."

Die 28-Jährige hatte zu Beginn der Saison die Australian Open und damit ihr erstes Grand-Slam-Turnier gewonnen. In Singapur schied sie als Titelverteidigerin mit einem Sieg und zwei Niederlagen in der Gruppenphase aus. "Letztlich ist es für niemanden ideal und für mich als Profisportlerin erst Recht nicht", sagte Wozniacki: "Aber es gibt glücklicherweise heutzutage großartige Dinge, die man gegen die Krankheit tun kann." Rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Wozniacki ist seit August in Behandlung und bekommt Medikamente.

Tennis, Zverev: Deutschlands bester Tennisprofi Alexander Zverev (Hamburg/21) steht beim ATP-Turnier in Basel im Viertelfinale. Die Nummer zwei der Setzliste gewann am Donnerstag das Achtelfinale gegen den erst 19 Jahre alten Qualifikanten Alexei Popyrin aus Australien mit 6:4, 6:4 und trifft nun auf den Spanier Roberto Bautista Agut (Nr. 8). Für Jan-Lennard Struff (Warstein) war der topgesetzte Roger Federer indes die Endstation beim mit rund 2,4 Millionen Euro dotierten Hallenturnier. Struff begann mit einem frühen Break stark gegen den Grand-Slam-Rekordgewinner und Lokalmatador, auch im zweiten Satz wehrte er sich tapfer. Am Ende musste Struff sich dennoch mit 3:6, 5:7 geschlagen geben.

Fußball, Griechenland: Der griechische Fußball-Verband EPO hat sich von Nationaltrainer Michael Skibbe getrennt. Dies bestätigte Verbandspräsident Evangelos Grammenos am Donnerstag im Staatsradio ERA-Sport. Neuer Trainer beim Europameister von 2004 soll Angelos Anastasiadis werden. Schon am Donnerstagmorgen hatte der 53 Jahre alte Skibbe der Bild-Zeitung gesagt: "Ja, es ist richtig - die Zeichen stehen auf Trennung. Ich gehe davon aus, dass es auf eine Auflösung meines Vertrags hinausläuft." Der ehemalige DFB-Trainer Skibbe war zuletzt nach mäßigen Resultaten in der Nations League in die Kritik geraten. In den ersten vier Spielen des neu geschaffenen Wettbewerbs musste Griechenland Niederlagen gegen Ungarn und Finnland hinnehmen. Der frühere Bundesliga-Coach hatte die griechische Nationalmannschaft im Oktober 2015 übernommen. In der Qualifikation zur WM 2018 in Russland scheiterten die Griechen in den Play-offs am späteren Vizeweltmeister Kroatien. Im Anschluss hatte Skibbe seinen Vertrag bis Ende 2019 verlängert.

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