Ralf Rangnick zurück in der Öffentlichkeit:"Okay, ich kann wieder"

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Fünf Monate lang hatte sich Ralf Rangnick aufgrund eines Erschöpfungssydroms zurückgezogen, nun zeigte er sich erstmals wieder in der Öffentlichkeit. Im Aktuellen Sportstudio kündigte der Trainer eine mögliche Rückkehr im Sommer an - und machte Borussia Dortmund zu seinem Meisterschaftsfavoriten.

Lange hatte sich Ralf Rangnick zurück gezogen und hatte Abstand vom hektischen Betrieb Bundesliga genommen. Nun, knapp fünf Monate nach seinem Rücktritt beim FC Schalke 04 aufgrund eines Erschöpfungssyndroms, fühlt er sich soweit, wieder etwas konkreter nach vorne zu schauen. "Es geht mir deutlich besser, die vergangenen Monate haben mir richtig gut getan", sagte der 53-Jährige am Samstagabend im Aktuellen Sportstudio.

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Maik Rosner, Freiburg

Rangnick hofft auf eine zeitnahe Rückkehr. "Ich gehe davon aus, dass es im Sommer zur neuen Saison der Fall sein wird." Denooch habe er sich "keine bestimmte Deadline, keine Zeit gesetzt". Nun fühle er sich soweit, zu sagen: "Okay, ich kann wieder eine Mannschaft übernehmen."

Der Gang an die Öffentlichkeit am 22. September 2011 wertet er als "brutale Entscheidung, die aber richtig und notwendig war". Er habe einfach keine Energie mehr gehabt. "Es war, als ob der Stecker bei mir rausgezogen worden war." Die Ärzte hätten ihm damals erklärt, er habe einen "kompletten körperlichen Breakdown". Er habe sich in den vergangenen Jahren nicht genug um sich selbst gekümmert. Rangnick hatte sich daraufhin in seinen schwäbischen Wohnort Backnang zurückgezogen.

Dort macht er sich auch Gedanken über die aktuelle Saison. Als Meisterschaftsfavoriten sieht Rangnick Borussia Dortmund: "Es ist beeindruckend, wie kontant Dortmund spielt und punktet. Aber auch Mönchengladbach ist alles zuzutrauen". Auch seinem früheren Klub Schalke traut Rangnick, der auch den VfB Stuttgart, Hannover 96 und 1899 Hoffenheim trainiert hatte, zu, "dass sie eine Serie schaffen. Ich bin mir sicher, dass Schalke unter den ersten Vier bleibt."

Die Kontakte zu Schalker Spielern seien nach seinem Rücktritt langsam weniger geworden, verriet er, "aber gelegentliche Kontakte gibt es immer noch." Ein Großteil des Mitarbeiterstabes sei nach seinem Weggang bei Schalke geblieben. Auch zur Verpflichtung von Trainer-Urgestein Otto Rehhagel durch Hertha BSC äußerte sich Rangnick, dem beim traditionellen Torwandschießen ein Treffer gelang. Er sei wie viele überrascht gewesen, "aber aus Sicht der Hertha macht das durchaus Sinn."

Trainer Ralf Rangnick will nach seinem Burnout in wenigen Monaten ins Fußballgeschäft zurückkehren.Der langjährige Bundesliga-Coach war am 22. September bei Schalke 04 wegen eines Erschöpfungssyndroms zurückgetreten. In der Bundesliga trainierte er neben Schalke schon den VfB Stuttgart, Hannover 96 und 1899 Hoffenheim. Rangnick wollte nicht bestätigen, dass er vergangene Woche Hertha BSC abgesagt habe.

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