Olympia-Touristen:Was tun, wenn man muss?

Die 250.000 Olympia-Touristen wollen nicht nur Sport sehen und Maskottchen kaufen, sie haben auch Bedürfnisse. Das Problem: Es gibt lächerlich wenige Toiletten.

René Hofmann, Vancouver

Beim Karneval in Rio ist das Problem sicherlich noch größer, aber dort sind sie darauf vorbereitet. Gut 700.000 Menschen besuchen die Samba-Parade in Brasilien, in Vancouver wurden in der ersten Woche gerade einmal 250.000 Olympia-Touristen gezählt. Aber gefühlt sind das viel mehr, als der Stadt guttun.

250.000 Olympia-Touristen, kaum öffentliche Toiletten: Vancouver hat ein Problem. (Foto: Foto: Getty)

Am Wochenende stauten sich die Massen downtown an jeder Kreuzung, und die Schlange vor den Geschäften, in denen sich Maskottchen kaufen und Olympia-Medaillen streicheln lassen, wand sich um mehrere Blocks. Olympia - ein Happening. Mit den Menschen aber kam auch ein Problem: Was tun, wenn man mal muss? In Vancouver gibt es lächerlich wenige öffentliche Toiletten.

In den ersten Tagen hielten Restaurant- und Kaufhausbesitzer den Fremden noch gerne hilfsbereit ihre Türen auf und wiesen den Weg zu den Bathrooms. Inzwischen aber hat sich das geändert. An so gut wie jeder Ladentüre klebt der Hinweis: WC nur für Kunden! Um die größte Not zu lindern, hat die Verkehrsbehörde eilig einige mobile Toiletten aufstellen lassen. Gemessen an der Nachfrage aber ist das Angebot mickrig. Die Nummer ist ein echtes Problem.

Eine Stellungnahme der World Toilet Organization, einer Nicht-Regierungsorganisation, die sich weltweit für die Verbesserung der sanitären Bedingungen einsetzt, wird erwartet. Die örtlichen Zeitungen geben ihren Lesern inzwischen täglich neue Hinweise, wo man kann, wenn man muss.

Der Tipp zum Montag: Den Canada Place meiden! Besser an der S-Bahn-Station City Centre links halten bis zur Filiale von London Drugs, zwischen der Fastfood-Kette Tim Hortons und dem Zeitungskiosk soll sich dann ein wunderbares Örtchen auftun.

© SZ vom 22.2.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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