Olympia:Medaille für Skeleton-Pilot Rommel weit entfernt

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Krasnaja Poljana (dpa) - Die erste Olympia-Medaille ist für die deutschen Skeleton-Piloten schon zur Halbzeit in weite Ferne gerückt. Nach zwei von insgesamt vier Durchgängen lag Frank Rommel auf der Bahn im Sanki Sliding Center mit deutlichem Rückstand auf Rang sieben.

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Krasnaja Poljana (dpa) - Die erste Olympia-Medaille ist für die deutschen Skeleton-Piloten schon zur Halbzeit in weite Ferne gerückt. Nach zwei von insgesamt vier Durchgängen lag Frank Rommel auf der Bahn im Sanki Sliding Center mit deutlichem Rückstand auf Rang sieben.

Dem Eisenacher fehlte bei den Winterspielen von Sotschi auf den drittplatzierten Amerikaner John Daly bereits mehr als eine halbe Sekunde. „Um Platz drei ist es noch eng“, sagte Rommel trotz des zunächst enttäuschenden Resultats noch hoffnungsvoll. „Ich kämpfe weiter, das Rennen ist erst fertig, wenn alle viermal runtergefahren sind.“

Mehr als zwei Sekunden vor Rommel geht der Russe Alexander Tretjakow als überlegen Führender in die abschließenden beiden Durchgänge am Samstag. Der Lette Martins Dukurs ist vorerst Zweiter. Alexander Kröckel aus Oberhof fiel im zweiten Lauf von Rang acht auf Platz 14 zurück und hat keine Chance mehr auf Edelmetall.

Vor allem am Start will Rommel noch einige Hundertstelsekunden schneller sein. „Die Bahn ist nicht einfach zu fahren, da hatten alle ihre Probleme - und dann müssen alle erstmal gut über die Nacht kommen“, sagte der 29-Jährige. Vor allem will er ein ähnliches Missgeschick wie im ersten Lauf verhindern. „Da bin ich mit dem Standfuß weggerutscht und dadurch hat mir etwas die Beschleunigung gefehlt.“

Nachdem die Frauen nach zwei Durchgängen ebenfalls weit zurücklagen, drohte dem Verband erneut ein medaillenloses Abschneiden wie bei der Weltmeisterschaft im Vorjahr in St. Moritz. Zudem gelang in der abgelaufenen Weltcup-Saison kein Sieg. Dabei wollte das Team von Bundestrainer Jens Müller nach den zwei Medaillen von Vancouver erneut zwei Plaketten - davon sogar eine aus Gold - holen. Pilot Kröckel brachte das Dilemma auf den Punkt: „Wir haben die ganze Saison auf die Fresse gekriegt, wieso sollte das bei Olympia anders sein.“

Die beiden Dauerrivalen Tretjakow und Dukurs dominierten wie erwartet das Olympia-Rennen. „Wenn die einen Fehler machen, bin ich zur Stelle“, hatte Rommel noch im Vorfeld betont. Doch dem Startrekord des Russen von 4,47 Sekunden hatte Rommel (4,85) schon zu Beginn nichts entgegenzusetzen. Zudem zauberte der russische Weltmeister im ersten Durchgang noch einen Bahnrekord (55,95 Sekunden) ins Eis und schockte den zuvor in Führung gegangenen Dukurs.

Der zwei Jahre jüngere Bruder von Tomass Dukurs hatte im Vorjahr den Russen mit einem Sieg auf dieser Bahn herausgefordert und damals den 100 000 Euro-Jackpot des Weltverbandes FIBT geknackt. In dieser Saison wiederholte Martins Dukurs diesen Coup. Dafür übte Tretjakow im Dauer-Duell Revanche und vermasselte bei der WM in St. Moritz den dritten Weltmeisterschaftstriumph von Dukurs.

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