Olympia:Erstmals Eistanz-Gold für USA - Oberstdorfer nur Elfte

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Sotschi (dpa) - Die Eistanz-Olympiasieger kommen erstmals aus den USA: Mit einer außergewöhnlichen Kür zu "Scheherazade" unterstrichen Meryl Davis und Charlie White auch in Sotschi ihre Ausnahmestellung.

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Sotschi (dpa) - Die Eistanz-Olympiasieger kommen erstmals aus den USA: Mit einer außergewöhnlichen Kür zu „Scheherazade“ unterstrichen Meryl Davis und Charlie White auch in Sotschi ihre Ausnahmestellung.

Die Weltmeister gewannen vor den Olympiasiegern von 2010, Tessa Virtue und Scott Moir aus Kanada. Bronze ging im „Eisberg“ an die Russen Jelena Ilinych/Nikita Kazalapow. Die Oberstdorfer Nelli Zhiganshina und Alex Gazsi waren über ihren elften Platz enttäuscht.

Davis/White gewannen als drittes nicht-russisches Tanzpaar nach ihren Trainingskollegen Virtue/Moir in Vancouver und den Briten Jayne Torvill/Christopher Dean vor 30 Jahren in Sarajevo. Seit der Premiere des Eistanzens im olympischen Programm 1976 holten die UdSSR und Russland insgesamt sieben der zehn Goldmedaillen. Die russische Trainerin Marina Sujewa bereut die beiden derzeitigen nordamerikanischen Ausnahmepaare in Detroit und jubelte wie schon vor vier Jahren in Kanada erneut über Gold.

Ziemlich unzufrieden waren die EM-Siebten Zhiganshina/Gazsi mit nur 150,77 Punkten. „Heute hat eigentlich alles geklappt, aber wir hatten trotzdem einen Abzug von einem Punkt. Wahrscheinlich war eine Hebung zu lang“, sagte der 29-Jährige nach dem hochklassigen Wettbewerb in Sotschi.

„Es ist einfach schade, dass es mit den Top Ten nicht geklappt hat“, ergänzte der Sportsoldat. Seine drei Jahre jüngere Partnerin aus Moskau nahm vor Olympia die deutsche Staatsbürgerschaft an. Die nationalen Meister wollen noch mindestens eine Saison dranhängen und spekulieren darauf, dass mehrere Konkurrenten nach Olympia aufhören. „Wir hoffen, dass schon bei der WM im März einige nicht kommen. Das wird unser Saisonhöhepunkt in Japan“, betonte Gazsi.

Das familieninterne Duell mit dem 21 Jahre alten Bruder Ruslan Zhiganshina gewann unterdessen die ältere Schwester Nelli. Der Russe landete beim Olympia-Einstand mit Partnerin Victoria Sinizina auf Rang 16.

Auch die Berliner Tanja Kolbe und Stefano Caruso waren nach ihrem Debüt etwas traurig über die eigene Leistung. Bei einer schwierigen Kombinationshebung kam das attraktive Paar ins Straucheln und verlor später noch einmal den Rhythmus. So kamen die deutschen Vizemeister nicht über Rang 19 und 130,56 Zähler hinaus. „Im Training sieht das bei uns ganz gut aus, aber solch ein Wettkampf ist etwas anderes“, sagte die 23-jährige Kolbe.

Zudem war Startnummer eins recht unglücklich. „Olympia war sehr eindrucksvoll, die ersten zwei Tage waren wir aufgeregt“, meinte der Mailänder Caruso, der auch einen deutschen Pass besitzt. Im Training wollen sie vor den Weltmeisterschaften im März in Tokio noch an der Präsentation und den Schrittfolgen feilen. „Es war nicht ganz einfach, aber wir hatten eine gute Zeit in Sotschi“, sagte Caruso. Weil beide erst spät anreisten, wollen sie unbedingt die Abschlussfeier erleben.

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