Torhüter beim FC Bayern:Einfache Lösung "vom Tisch", komplizierte in Arbeit

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Fühlt sich wohl in Monaco: Alexander Nübel. (Foto: Federico Pestellini/PanoramiC/Imago)

Der FC Bayern hat durch die Verletzung von Manuel Neuer "die Pflicht", einen neuen Torwart zu holen, sagt jedenfalls Trainer Nagelsmann. Der nach Monaco verliehene Alexander Nübel wird es nicht - Yann Sommer wird es vielleicht doch.

Von Sebastian Fischer

Alexander Nübel hat eines dieser Spiele hinter sich, die Torhüter manchmal ziemlich ärgern. Mit sechs Toren Vorsprung hat seine Mannschaft am Sonntag gewonnen, aber nicht mit 6:0, sondern mit 7:1. Dafür dass ihr Keeper den siebten Zu-null-Sieg der Saison hätte feiern können, machten die Verteidiger der AS Monaco gegen den deutlich unterlegenen AC Ajaccio einen Fehler zu viel.

Nübel, 26, hat den Fernsehbildern zufolge nicht großartig geschimpft über den Gegentreffer zum zwischenzeitlichen 1:2, den er mit einem starken Reflex beinahe noch verhindert hätte. Und überhaupt: Es hätte wohl etwas ganz anderes geschehen müssen, um ihn derart zu erzürnen, dass er sich in naher Zukunft andere Verteidiger vor sich ersehnt hätte, die des FC Bayern zum Beispiel.

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Der nach Monaco ausgeliehene Torwart Alexander Nübel spricht über Manuel Neuer und seine Nachfolger-Rolle. Eine Zukunft bei den Bayern wird immer unwahrscheinlicher.

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"Der Wechsel ist vom Tisch. Alexander spielt in der Rückrunde in Monaco", hat Nübels Berater Stefan Backs nun bei Sky gesagt und damit längst keine Überraschung mehr verkündet. Der Torhüter selbst hatte in der Vergangenheit mehrmals betont, wie sehr er es schätzt, in Monaco regelmäßig zum Einsatz zu kommen, und auch der Klub dürfte keinen Grund gesehen haben, seinen ausgeliehenen Stammkeeper mitten in der Saison dem Verleiher zurückzugeben.

So wenig überraschend die Meldung von Nübels Verbleib in Frankreich ist, so bedeutete sie trotzdem, dass eine mindestens kuriose Situation nun endgültig als Fakt bezeichnet werden darf: Der FC Bayern braucht einen Ersatz für den mit einem Beinbruch verletzten Manuel Neuer, obwohl er diesen Ersatz - Nübel - 2020 bereits verpflichtet hat.

Nagelsmann fordert deutlich, dass ein weiterer Torhüter hermuss

Dass die Bayern noch auf dem Transfermarkt tätig werden, hatte Trainer Julian Nagelsmann zuletzt deutlich gefordert. "Wir haben die Pflicht, noch einen Torwart zu holen", hatte er gesagt. Zwar, so erklärte er am vergangenen Freitag, werde "Stand heute" Neuer-Ersatzmann Sven Ulreich, 34, beim Spiel bei RB Leipzig an diesem Freitag im Tor stehen. Mindestens müsse aber noch ein Ersatz für Ulreich kommen, um nicht im Falle einer Verletzung Ulreichs auf den 20-jährigen Johannes Schenk angewiesen zu sein.

Die Wunschlösung der komplizierten Situation ist für die Bayern weiterhin die Verpflichtung von Yann Sommer, das beidseitige Interesse an einer Zusammenarbeit ist kein Geheimnis mehr. Angeblich, auch das nach Informationen von Sky, sind die Gespräche zwischen Sommers Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern über einen Transfer des Torhüters nun wieder im Gange. Zwischenzeitlich hatte Gladbach verkündet, Sommer nicht abzugeben. Um eine Einigung zu erzielen, muss die Borussia ihrerseits logischerweise einen Nachfolger präsentieren können und genug Geld erhalten, um diesen zu bezahlen.

Und Nübel? Kehrt Stand heute im Juni 2023, zum Ende seiner Leihe, nach München zurück.

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