Kritik am Wechsel von Felix Nmecha:Eine demokratische Angelegenheit

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Felix Nmecha mit dem Regenbogen auf der Brust - der Sponsor VW warb damit in der vergangenen Saison. (Foto: Christian Schroedter/Imago)

Felix Nmecha teilt transfeindliche und homophobe Inhalte. Dass er deswegen bei Teilen der BVB-Fans in der Kritik steht, ist in einem Verein mit Wertekodex richtig - allerdings wäre es angebracht, die Diskussionstemperatur herunter zu regeln.

Kommentar von Thomas Hürner

Wie aufgeladen dieser Transfer ist, mit welcher Unversöhnlichkeit die Gesinnungsdebatten über diesen jungen Fußballer geführt werden, das lässt sich beim Blick auf das Pressefoto erschließen, das Borussia Dortmund mit der schriftlichen Vollzugsmeldung veröffentlicht hat. Auf diesem hält Felix Nmecha, verpflichtet für 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg, einen Kugelschreiber in der Hand und grinst artig in die Kamera. Beides ist wichtig in diesem Zusammenhang, denn das gehört zur einstudierten Choreographie bei derlei Geschäften: Der Kugelschreiber soll den Eindruck vermitteln, dass der Spieler in den nächsten Sekunden seine Unterschrift unter den Vertrag setzen wird, obwohl diese in der Regel schon ein, zwei Stunden zuvor erfolgt ist. Sieht halt authentisch aus. Und das Grinsen, nun ja ... neue Aufgabe, neuer Klub, die Vorfreude auf die neue Saison ist beim Spieler natürlich riesengroß.

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SZ PlusTransfer von Felix Nmecha zu Borussia Dortmund
:"Das ist ein ganz normaler junger Fußballer"

Trotz Fanprotesten will der BVB Felix Nmecha aus Wolfsburg verpflichten. Nach einem Gespräch mit den Klubchefs heißt es, der 22-Jährige sei "nicht homophob" und seine religiöse Haltung sei kein Problem - solange er nicht missionarisch auftrete.

Von Freddie Röckenhaus

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