Dutt wird DFB-Sportdirektor:"Der absolut richtige Mann"

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Er war wohl nicht die erste Wahl - dennoch gibt sich die DFB-Spitze begeistert vom neuen Sportdirektor Robin Dutt. Drei Wochen nach dem überraschenden Abgang von Matthias Sammer hat der DFB bereits einen Nachfolger. Dieser schließt mit seinem neuen Job einen eindrucksvollen Weg vom Amateurfußball in die nationale Spitze ab.

Nach Angaben von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatten Dutts voriger Verein Bayer Leverkusen, der künftige Sportdirektor selbst und der Verband am Dienstag eine Einigung erzielt. Dutt besaß noch einen gültigen Trainervertrag bei Bayer.

In seiner künftigen Funktion verantwortet Dutt das gleiche Aufgabengebiet wie sein Vorgänger Sammer: die gesamte Jugend- und Talentförderung sowie die Optimierung der Trainerausbildung des Verbandes. Daneben gehöre zu seinem Bereich die Führung und Steuerung der U-Trainer, teilte der DFB mit.

"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Bundestrainer Joachim Löw und allen anderen DFB-Trainern. Und ich empfinde es als unglaublich reizvolle Herausforderung, mit den größten Talenten unseres Landes den Fußball weiter voranzubringen", erklärte Dutt. Er kündigte an, die Arbeit seines Vorgängers fortsetzen zu wollen. "Es kann nicht meine Aufgabe sein, irgendwelche Konzepte infrage zu stellen", sagte Dutt bei seiner Vorstellung. Er müsse keine neuen Konzepte auf den Weg bringen, sondern bestehende Konzepte weiterführen.

Der gebürtige Kölner Dutt war nach der vorzeitigen Trennung in Leverkusen ohne Engagement gewesen. Sammer hatte am 2. Juli überraschend seinen Job beim DFB aufgegeben und war als neuer Sportvorstand zum deutschen Rekordmeister Bayern München gewechselt.

"Ich freue mich, dass wir in so kurzer Zeit einen in der Bundesliga anerkannten Topfachmann für diese wichtige Position präsentieren können. Ich bin mir sicher, dass Robin Dutt mit seinen Qualitäten die erfolgreiche Arbeit von Matthias Sammer fortsetzen und aufgrund seiner Erfahrung neue Impulse einbringen kann", äußerte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Er ist der absolut richtige Mann."

Löw ist nach eigenen Angaben "froh, dass der DFB so schnell und gut gehandelt und diese kompetente Lösung gefunden hat", erklärte er. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit." Für Teammanager Oliver Bierhoff ist Dutt "ein absoluter Fachmann und wird sicherlich die interessante Aufgabe hervorragend ausfüllen. Er kann sich dabei unserer Unterstützung sicher sein."

Zwischen Löw und Sammer war es in der Vergangenheit immer wieder zu Spannungen gekommen, auch wenn sich beide zuletzt arrangiert hatten. Dem DFB ist daher an einem guten Verhältnis zwischen Bundestrainer und Sportdirektor gelegen. "Ich bin mir sicher, dass Robin Dutt mit seinen Qualitäten die erfolgreiche Arbeit von Matthias Sammer fortsetzen und aufgrund seiner Erfahrung neue Impulse einbringen kann", meinte DFB-Präsident Niersbach.

"Immer wieder junge Spieler integriert"

Auch Dirk Dufner, Sportdirektor des Bundesligisten SC Freiburg, ist überzeugt, dass Dutt der richtige Mann für den Job ist: "Robin Dutt hat sehr eng mit unseren Jugendtrainern zusammengearbeitet, immer wieder junge Spieler in die Profimannschaft integriert. Es macht ihm unheimlich viel Freude, Spieler zu entwickeln. Daher glaube ich, dass der Posten des DFB-Sportdirektors eine hervorragende Position für ihn ist", sagte Dufner, der Dutt 2011 nach Leverkusen zioehen lassen musste, dem Sport-Nachrichtensender Sky Sport News HD.

Als Spieler war Dutt nur bei unterklassigen Teams aktiv. Später trainierte er unter anderem den TSF Ditzingen und die Stuttgarter Kickers. 2007 übernahm er den damaligen Zweitligisten SC Freiburg und führte ihn 2009 zurück in die Bundesliga. 2011 wechselte er als Nachfolger von Jupp Heynckes zu Bayer Leverkusen.

Nach einer Serie von fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Folge, zu denen das 1:7 beim FC Barcelona - die höchste Europapokal-Niederlage des Vereins überhaupt - gehörte, wurde er dort am 1. April 2012 entlassen.

© Süddeutsche.de/sid/dpa/fred - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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