Es ist einer der größten Siege für die irische Nationalmannschaft in ihrer Geschichte. 1:0 gegen Deutschland, gegen den aktuellen Weltmeister. In einem Pflichtspiel. Es ist ein Grund zum Feiern. Und feiern können die Iren.
"The boys in green" nennen sich die irischen Fans. Manche nehmen das sehr ernst wie dieser Junge. Nur die Zunge hat er nicht bedacht. Gemeinsamt mit 50 604 Zuschauern erlebt er im ausverkauften Aviva Stadium in Dublin eine unvergessliche Nacht.
Die heimischen Fußballer führen das perfekte Außenseiter-Spiel: Alle Mann in der Abwehr und vorne hilft der liebe Gott. Oder Shane Long. Der eingewechselte Stürmer nutzt die eine Chance für Irland, als er den Ball ins lange Eck wuchtet.
Der Beginn einer großen Party. Die grüne Insel hebt mal kurz ab und fliegt in den "We beat the World Champion"-Orbit.
Als dann auch noch der phänomenale Thomas Müller eine glasklare Chance vergibt, ist klar: Deutschland wird verlieren. Die Gäste sind die besseren Fußballer, aber den Ball werden sie nicht mehr im Tor unterbringen.
Schlusspfiff. Ein Land streckt die Arme in die Luft. Die Briten nennen es den "Roar", wenn die Leute im Stadion jubeln. Und der Roar von Dublin ist noch bis Schönau im Schwarzwald zu hören, wo Joachim Löws Frau vermutlich gerade zu Bett geht.
Während Ehemann Joachim im Lärm der Leute unterzugehen scheint.
In den Pubs des Landes müssen die Wirte sicherlich Freibier ausschenken, denn es ist alter Brauch, die Leute damit ins Lokal zu locken: "Free Pint if Ireland wins".
Für fast alle irischen Spieler ist das ihr größer Triumph. Viele spielen zwar in der englischen Premier League, ein Weltstar ist nicht dabei. Doch dieser Abend gehört ihnen.