Marco Reus:"Mein Körper braucht ab und zu mal Pausen"

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In Topform: Marco Reus (Foto: REUTERS)

Marco Reus erzählt im Gespräch mit der SZ, warum er so gut drauf ist, wo er seine Lieblingsposition sieht und warum Bundestrainer Löw der richtige Mann für die Nationalmannschaft ist.

Von Christof Kneer

Als Marco Reus zum Interview mit der SZ erscheint, humpelt er nicht. "Nichts Großes", sei das, sagt Reus und winkt ab. Der Dortmunder hat beileibe schon Schlimmeres erlebt als jene kleine Mittelfußprellung, die er im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den FC Bayern in der fünften Minute erlitt. "Sicherheitshalber" wolle er ein bisschen aussetzen, sagt Reus, der im Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Russland an diesem Donnerstag (20,45, im SZ-Liveticker) eine Pause bekommen wird.

Reus, 29, galt lange als der ewige Konjunktiv im deutschen Fußball, pünktlich vor Turnieren rissen Syndesmosebänder (2014) oder entzündeten sich Schambeine (2016), aber inzwischen hält sich der Dortmunder Offensivspieler, von der Mittelfußprellung abgesehen, für stabil. Er habe inzwischen "gelernt zu akzeptieren, dass mein Körper vielleicht nicht für 60 Spiele über die volle Distanz in einer Saison gebaut ist", sagt Reus im SZ-Interview (Donnerstagsausgabe).

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"Mein Körper braucht ab und zu mal Pausen, gerade wegen dieser sprintintensiven Position, die ich vorne spiele. Meine Trainer wissen das, und ich habe inzwischen, denke ich, auch einen guten Weg zwischen Belastung und Pausen gefunden." Aber "wirklich gezweifelt" habe er nie, sagt Reus. Er habe seinem Körper "immer vertraut".

Reus lobt Löw: Er könne "nur das Beste sagen"

Für seine aktuelle Topverfassung in Dortmund macht Reus neben dem vertrauten Trainer Lucien Favre vor allem seine Rolle im BVB-Spiel verantwortlich. Ein Offensivspieler blühe besonders auf, wenn er seine Lieblingsposition spielen dürfe, meint Reus, der am liebsten im offensiven Zentrum hinter einem Mittelstürmer spielt: "Auf dieser Position habe ich das Gefühl, ich bin dauernd im Spiel, viele Bälle laufen durch die Mitte, und ich bin auch ständig mitten in den Zweikämpfen. Diese permanente Präsenz tut mir gut, und ich habe von dieser Position aus auch einen guten Überblick."

Und dann sagt Reus: "Ich bin sicher: Wenn ich wirklich sehr, sehr gut spielen und ganz, ganz hohe Ziele erreichen will, dann geht das am besten von dieser Position aus." Reus ist nun der natürliche Kandidat für jene Rolle, die nach Mesut Özils Rücktritt praktischerweise freigeworden ist. Er könne sich die Zehnerposition beim DFB "sehr gut vorstellen", sagt Marco Reus und verteidigt gleichzeitig den zuletzt in die Kritik geraten Bundestrainer vehement.

Er könne über Jogi Löw "nur das Beste sagen", sagt Reus, der Bundestrainer habe "den deutschen Fußball im letzten Jahrzehnt nach oben gebracht, das sollte man trotz der schlechten WM anerkennen". Löw wirke nach wie vor "sehr entspannt, aber gleichzeitig akribisch wie immer. Wir vertrauen ihm nach wie vor".

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