Bundesliga:Marmoush rettet der Eintracht einen Punkt

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Omar Marmoush erzielte den Ausgleich in der (Foto: Daniel Roland/AFP)

Der Stürmer erzielt in der Nachspielzeit das 1:1 für lange harmlose Frankfurter gegen Mainz 05. Womöglich war es das letzte Spiel von Stürmer Kolo Muani vor seinem Wechsel nach Paris.

Von David Kulessa, Mainz

Eines sollte man gleich zu Beginn klären, wenn Mainz 05 und Eintracht Frankfurt aufeinandertreffen: Ein Derby ist das nicht. Auch wenn die beiden Städte nicht mehr als eine halbstündige S-Bahn-Fahrt trennt, ist dieses Spiel bloß ein Nachbarschaftsduell zweier Vereine, deren aktive Fanszenen sich nicht besonders gut leiden können. Da sind sich alle einig. Also: Das Rhein-Main-Duell an diesem zweiten Bundesliga-Spieltag endete 1:1 (1:0). Ein Ergebnis, mit dem die Gäste aus Frankfurt zufriedener sein konnten als die 05er.

Bei den Mainzern stand der am Mittwoch verpflichtete Außenverteidiger und Rückkehrer Phillipp Mwene direkt in der Startelf; Angreifer Marco Richter, ebenfalls neu, saß im ausverkauften Stadion zunächst auf der Bank. Für die Gäste begann, womöglich ein letztes Mal, Randal Kolo Muani. Der französische Torjäger steht vor einem Wechsel zu Paris Saint-Germain.

Nach einer kurzweiligen, aber chancenarmen Anfangsphase verhinderte Schiedsrichter Bastian Dankert in der 23. Minute die erste Gelegenheit, nachdem er sie zunächst selbst heraufbeschworen hatte. Bei einem Schuss des 18-jährigen Mainzers Nelson Weiper, der für den kurzfristig ausgefallenen Ludovic Ajorque in die Startelf gerückt war und sein Startelfdebüt in der Bundesliga feierte, zeigte Dankert zunächst auf den Elfmeterpunkt, ließ sich dann aber vom Videobild umstimmen. Zwar traf der Ball den Ellenbogen von Robin Koch, doch bei genauem Hinsehen stellte der Unparteiische zurecht keine Vergrößerung der Körperfläche fest.

Kurz darauf gingen die Mainzer trotzdem in Führung. Bei einem hohen Ball in den Strafraum brachte Eintracht-Innenverteidiger Hrvoje Smolcic seinen Keeper Kevin Trapp zu Fall. Jae-Sung Lee bedankte sich und köpfelte zum 1:0 ein (25.). Der Südkoreaner belohnte seine Mannschaft damit für eine deutlich bessere Leistung als in der Vorwoche, als sie schon nach zehn Minuten mit 0:2 bei Union Berlin zurückgelegen hatten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Frankfurt offensiv lange harmlos war. Kolo Muani agierte so bemüht wie glücklos.

Irgendwann kam auch noch Pech dazu

Deutlich schwerer tat sich die Frankfurter Defensive mit den Mainzer Angriffsbemühungen, die kurz nach dem Seitenwechsel beinahe in einem weiteren Tor mündeten. Leandro Barreiro und anschließend Dominik Kohr scheiterten jeweils knapp. Erst danach hatte auch die Eintracht endlich mal eine Torchance, doch Kolo Muani verfehlte nach guter Vorarbeit von Omar Marmoush sein Ziel. Und dann kam zur schwachen Leistung auch noch Pech dazu.

Gerade, als es schien, dass Frankfurt aufgewacht sei, traf Schiedsrichter Dankert eine Fehlentscheidung, als er Ansgar Knauff mit Gelb-Rot vom Platz stellte (61.). Zwar hatte der seinen Gegenspieler Barreiro unfair am Kopf getroffen, aber seinem Tritt ging ein ebenso strafwürdiges Ziehen Barreiros voraus, das Dankert übersah. Wohl auch der Ärger darüber schwang mit, als Dino Toppmöller zehn Minuten später Gelb wegen Meckerns sah.

Ansonsten versuchte der Frankfurter Trainer mit frischen Spielern von der Ersatzbank zu helfen. Mit spätem, aber durchschlagendem Erfolg. In der 92. Minute brach der eingewechselte Eric Dina Ebimbe über links bis zur Grundlinie durch und bereitete den Ausgleichstreffer von Omar Marmoush vor, der sich bis dahin nicht gerade angedeutet hatte. Nach Abpfiff feierten die Gäste-Fans diesen Punkt wie einen Sieg. Beinahe sogar wie einen Derbysieg.

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