Deutsche Nationalmannschaft:Löws radikales Bekenntnis zur Gegenwart

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Hector bei der EM 2016 mit Thomas Müller und Mats Hummels. (Foto: Chai v.d. Laage/imago)

Keine Rücksicht mehr auf Treuepunkte oder Perspektiven: Der Bundestrainer nominiert einen EM-Kader, der nur für die kommenden Turnier-Wochen berechnet ist - mit dem Angreifer Kevin Volland als Überraschungsgast.

Von Philipp Selldorf

Das Gespräch zwischen Julian Draxler und Joachim Löw hat wohl nicht allzu lang gedauert. Der Bundestrainer überbrachte die schlechte Nachricht, der Empfänger nahm sie schockgefrostet entgegen. Draxler dürfte zu jenen Spielern zählen, die Löw im Sinn hatte, als er von dem Rundruf berichtete, den er vor der Aufstellung des EM-Kaders unternommen hatte: "Freud und Leid liegen da nah beieinander", sagte er. Hier die Glücklichen, die auf die Reise gehen dürfen, dort die unfreiwilligen Sommerurlauber: "Bei einigen fällt dann eine Welt zusammen." Draxler, 27, hat seit der WM 2014 an jedem Turnier teilgenommen, und nun musste ihm sein vertrauter und schwer geschätzter Trainer etwas erläutern, was dieser selbst kaum zu begründen wusste: "Manchmal fallen plausible Erklärungen schwer."

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