La Liga:Barcelona verliert beim Tabellenletzten Leganés

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Raul Garcia von Leganés köpft, Lionel Mesi (hinten) schaut zu. (Foto: AFP)

Barça kassiert zwei Gegentreffer binnen 60 Sekunden. Jürgen Klopp scheidet mit Liverpool im Ligapokal aus. Thomas Tuchel stellt mit PSG einen Rekord auf.

Meldungen im Überblick

Fußball, Spanien: Der spanische Fußball-Meister FC Barcelona ist in ein erstes Formtief geraten. Die Katalanen verloren beim bisherigen Schlusslicht CD Leganés mit 1:2 (1:0) und blieben damit nach dem 2:2 gegen den FC Girona zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen ohne Sieg. Durch seine erste Saisonniederlage eröffnete Barcelona seinem Erzrivalen und Verfolger Real Madrid die Chance zum Sprung an die Tabellenspitze. Der punktgleich mit Barcelona auf Platz zwei liegende Champions-League-Sieger spielt am späten Mittwochabend beim früheren Europa-League-Sieger FC Sevilla.

Für Barcelona begann die Begegnung in Leganés nahezu planmäßig. Schon nach zwölf Minuten brachte Coutinho die Gäste auf Vorlage von Lionel Messi in Führung. Doch eine Phase der Unkonzentriertheit kurz nach der Pause kostete Barcelona den Sieg: Mit einem Doppelschlag durch Nabil El Zhar (52.) und Oscar (53.) drehten die Platzherren die Begegnung überraschend und feierten damit unverhofft ihren ersten Saisonerfolg.

Fußball, England: Der FC Chelsea ist durch ein 2:1 (0:0) beim FC Liverpool ins Achtelfinale des englischen Ligapokals eingezogen. Der englische Nationalstürmer Daniel Sturridge brachte das Team von Trainer Jürgen Klopp am Mittwoch zwar in der 59. Minute mit einem sehenswerten Seitfallzieher in Führung.

Nach Emersons Ausgleichstor (79.) entschied jedoch der eingewechselte Belgier Eden Hazard (85.) mit einer Einzelleistung die Drittrunden-Begegnung. Sowohl Liverpool als auch Chelsea schonten an der Anfield Road mehrere Stammspieler. Nationalspieler Antonio Rüdiger stand nicht im Chelsea-Kader. Am Samstag (18.30 Uhr) treffen sich die beiden Top-Teams schon wieder. Dann empfängt Chelsea die Klopp-Elf in der Premier League.

Ohne den geschonten Mesut Özil erreichte der FC Arsenal mühevoll mit einem 3:1 (2:0) gegen den Zweitligisten FC Brentford die nächste Runde. Danny Welbeck (5./37.) und Alexandre Lacazette (90.+3) erzielten die Treffer für die Londoner. Torhüter Bernd Leno und Abwehrspieler Shkodran Mustafi standen 90 Minuten für Arsenal auf dem Platz.

Fußball, Frankreich: Der französische Meister Paris Saint-Germain hat durch den siebten Sieg im siebten Liga-Spiel den besten Saisonstart in der Klubgeschichte aufgestellt. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel bezwang am Mittwoch Stade Reims 4:1 (3:1) und festigte zudem mit 21 Punkten die Tabellenführung, acht Zähler vor Olympique Lyon. Mit einem weiteren Erfolg am Samstag in Nizza würde PSG den Ligarekord von Olympique Lillois aus dem Jahr 1936 egalisieren.

Nach dem frühen Rückstand durch Reims-Profi Xavier Chavalerin (2. Minute) drehten Edinson Cavani (5.), Neymar (24./Foulelfmeter) und wieder Cavani eine Minute vor der Halbzeit die Partie. Der belgische Nationalspieler Thomas Meunier erhöhte nach dem Seitenwechsel auf 4:1 (55.). Julian Draxler stand in der Startformation und kam 59 Minuten zum Einsatz, Thilo Kehrer saß 90 Minuten auf der Bank.

Fußball, Italien: Rekordmeister Juventus Turin hat im sechsten Serie-A-Spiel den sechsten Sieg gefeiert. Gegen den FC Bologna setzte sich Juve am Mittwoch mit 2:0 durch. Der angeschlagene Sami Khedira fehlte weiter, Emre Can saß zu Beginn auf der Bank, wurde in der 64. Minute für Miralem Pjanic eingewechselt. Paulo Dybala (11.) und Blaise Matuidi (16.) erzielten die Tore.

Weiter auf Platz zwei liegt der vom ehemaligen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti betreute SSC Neapel nach dem dritten Sieg in Serie in Italiens Elite-Liga. Der SSC hat einen Rückstand von drei Zählern auf Juve. Napoli gewann am Mittwoch mit 3:0 gegen Parma Calcio, der Pole Arkadiusz Milik traf nach der Pause gleich zweimal.

Radsport, WM: Der viermalige Weltmeister Tony Martin hat im WM-Einzelzeitfahren in Innsbruck eine neuerliche Enttäuschung hinnehmen müssen. In einem harten Rennen über anspruchsvolle 52,1 Kilometer fuhr der 33-Jährige 1:05:27 Stunden und verfehlte als Siebter die erhoffte Bronzemedaille um mehr als eine Minute. "Das war schon enttäuschend. Ich wollte mich über den Berg retten, aber es war brutal", sagte Martin im ZDF, "ich hatte einfach keinen super Tag." WM-Gold holte der favorisierte Australier Rohan Dennis, der im Vorfeld der WM beide Einzelzeitfahrern bei der Vuelta in Spanien für sich entschieden hatte und die Konkurrenz in 1:03:02 Stunden deklassierte. Silber holte Titelverteidiger Tom Dumoulin (Niederlande/1:04:23) hauchdünn vor dem Belgier Victor Campenaerts (1:04:24). Martin lag fast zweieinhalb Minuten hinter Dennis.

Fifa, WM: Katar steht als Ausrichter der Fußball-WM 2022 wieder einmal im Zwielicht. Laut Amnesty International seien Arbeiter über Monate hinweg nicht bezahlt worden. Wie die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch mitteilte, habe die Baufirma Mercury MENA "es verpasst, ihren Arbeitern tausende Dollar an Löhnen und sonstigen Leistungen zu zahlen, und sie hilf-und mittellos zurückgelassen." Die Arbeiter wurden unter anderem beim Bau des Finalstadions in der Stadt Lusail eingesetzt. Amnesty gab an, zwischen Oktober 2017 und April 2018 mit 78 ehemaligen Mercury-Mitarbeitern aus Indien, Nepal und den Philippinen gesprochen zu haben. Den meisten Befragten schulde das Unternehmen zwischen 1370 und 2470 US-Dollar (1164 und 2099 Euro), was je nach Herkunftsland in manchen Fällen mehreren Monatslöhnen entspricht. Außerdem habe Mercury MENA von Katars "Kafala"-System Gebrauch gemacht, das Arbeitern den Jobwechsel ohne Zustimmung der Vorgesetzten verbietet.

Der Weltverband Fifa teilte auf Anfrage der französischen Nachrichtenagentur AFP mit, dass er "keinen Grund zur Annahme habe, dass angesprochene Arbeitsrechtverletzungen tatsächlich im Zusammenhang mit der Fifa und der WM 2022 stehen". Stattdessen bedauere es die Fifa, dass Amnesty sein Statement auf "solch irreführende Weise" formuliert habe. Mercury MENA hatte mit seiner Hilfe beim Bau eines Modellstadions maßgeblich zur Vergabe der WM an Katar im Jahr 2010 beigetragen.

© Sz.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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