Bochumer Malocher
Seinem Stammpublikum im Ruhrstadion hat der Japaner Takuma Asano, 28, seine Torjägerqualität in dieser Saison noch nicht gezeigt. Man verzeiht ihm das, weil seine vier Treffer zum 2:2 in Augsburg und zum 2:1 in Darmstadt dem VfL Bochum vier seiner acht Punkte bescherten. In Darmstadt sorgte Asano am Freitag für den ersten Saisonsieg. Vor sieben Jahren wähnte sich der in Hiroshima tätige Fußballer auf dem Sprung in die Premier League. 2016 von Arsenal verpflichtet, spielte er aber nie für den Londoner Klub. Verliehen an Stuttgart, Hannover und 2019 verkauft an Partizan Belgrad, kam Asano 2021 ablösefrei nach Bochum und wurde mit japanischer Malocher-Mentalität ein Publikumsliebling. 2022 in Katar war er der erste VfL-Spieler jemals, der ein WM-Tor schoss. Man verzieh ihm sogar, dass das gegen Deutschland war.
Kölner Rasenhügel
28 Torschüsse und nur ein Tor, so eine Quote hat schon vor Steffen Baumgart Trainer wüten lassen: In diesem Fall war aber der Rasen der Grund für das Rasen. "Das ist nicht mehr lustig", sagte Kölns Trainer nach dem 1:1 gegen Augsburg und entschuldigte sich beim Gegner für das Geläuf. Verantwortlich ist laut Trainer die Stadt Köln, die nach der letzten Winterpause, als in Müngersdorf Eishockey gespielt wurde, zwar mehrfach versucht hat, frisches Grün zu verlegen - es bessert sich aber nichts. "Das soll ein WM-Stadion sein", echauffierte sich Baumgart, zu dessen Aufgabenbereich die Sicherstellung gehört, dass in Köln im kommenden Jahr überhaupt noch ein Bundesliga-Stadion steht. Ein Satz seiner Wutrede passte zum Rasen und zu Tabellenplatz 18: "Vielleicht werden mal langsam alle wach und begreifen, worum es geht."
