Fußball:Löw fühlt sich bereit für neuen Trainerjob

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Sitzt Joachim Löw bald wieder auf einer Trainerbank? Der ehemalige Bundestrainer fühlt sich bereit für eine neue Herausforderung. (Foto: Tom Weller/dpa)

Der ehemalige Bundestrainer sagt, er habe monatelang keine Motivation verspürt - nun habe sich das geändert. Sofort ist er aber nicht verfügbar.

Der ehemalige Bundestrainer Joachim Löw fühlt sich nach monatelanger Pause bereit für eine Rückkehr ins Fußballgeschäft. "Ich habe schon die Intention, wieder eine Aufgabe im Fußball zu übernehmen", sagte der 62-Jährige im Kicker. "Dazu ist der Spaß an diesem Sport zu groß. Ich spüre wieder eine Motivation, wenn ich jetzt Fußball sehe - ein paar Monate war das nicht der Fall."

Nach 15 Jahren als Bundestrainer hatte Löw im Sommer 2021 im Anschluss an das Achtelfinal-Aus bei der EM beim DFB aufgehört und seitdem eine Auszeit genommen. Jetzt würde er gerne wieder als Trainer arbeiten. "Wenn ich das Gefühl habe, eine Aufgabe würde mich reizen, bin ich bereit und greife wieder an", sagte er.

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Vorher will er aber noch die Weltmeisterschaft in Katar besuchen. "Ich möchte eine WM einmal vor Ort als Außenstehender erleben", sagte Löw. "Deshalb habe ich bisher keinen Job angetreten."

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Ein Bewerbungsschreiben für Bundesligisten auf Trainersuche gab Löw aber nicht unbedingt ab. Er bemängelt die Fairness in der deutschen Liga und schwärmt vom Verhalten in der Premier League. "Im europäischen Vergleich sehe ich in England einen ehrlichen Fußball, einen schnellen, harten, aber anständigen Fußball. Ich sehe bei den Spielern immer die Intention, dass sie auf den Beinen bleiben", sagte Löw. "In Deutschland sehe ich Spieler, die bei jedem Körperkontakt fallen und Schiedsrichterentscheidungen nicht akzeptieren, oder Trainer, die ununterbrochen beim Vierten Offiziellen sind. Das möchte ich nicht, sondern Respekt vor der Hoheit des Schiedsrichters."

Der 62 Jahre alte Löw betonte, seiner Meinung nach müsse man als Trainer "auf das Spiel achten. Permanent über Entscheidungen herzufallen ist - bei aller Emotion - definitiv der falsche Weg und nicht der Sinn des Spiels. Die Fans wollen Fairness auf dem Platz sehen und nicht dieses ständige Fallen, ohne, dass gefoult wurde."

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