Zweite Bundesliga:HSV patzt in einem wilden Spiel

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Angefasste Stimmung: die Spieler des Hamburger SV um Trainer Tim Walter (Mitte). (Foto: Oliver Hardt/Getty Images)

Der Hamburger SV stolpert im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg: Gegen den Karlsruher SC verliert der Klub mit 3:4. Damit baut Tabellenführer St. Pauli seinen Vorsprung aus.

Der Hamburger SV hat in einem wilden Spiel der zweiten Fußball-Bundesliga eine Niederlage gegen den Karlsruher SC kassiert und ist aus den Aufstiegsrängen gerutscht. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter verlor am Sonntag vor 51 776 Zuschauern im Volksparkstadion mit 3:4 (2:2). Igor Matanovic (3. Minute, 5.), Budu Siwsiwadse (46.) und Marvin Wanitzek (81.) trafen für den KSC, Bakery Jatta (33.), Laszlo Benes (35.) und Robert Glatzel (62.) erzielten die Tore für die Hamburger.

Durch die zweite Heimniederlage rutschte der HSV vom dritten auf den vierten Platz ab. Der Stadtrivale und Tabellenführer St. Pauli hatte bereits am Samstag Fortuna Düsseldorf mit 2:1 bezwungen. Wegen der Niederlagen des HSV und von Holstein Kiel (1:2 bei der SpVgg Fürth) am Sonntag beträgt der Vorsprung der Paulianer auf den neuen Tabellenzweiten Fürth nun schon vier Punkte - und auf den HSV sogar fünf.

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Bei dem turbulenten Spiel in Hamburg starteten die Karlsruher zielstrebig. Der ehemalige Pauli-Stürmer Igor Matanovic traf binnen kurzer Zeit doppelt. Begleitet wurde die Partie von erneuten Protesten gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL). In der zwölften Minute flogen Tennisbälle aus der Hamburger Nordkurve auf das Feld. Das Spiel wurde kurz unterbrochen.

Mit der Unterstützung des Publikums fand der HSV anschließend in die Partie und antwortete mit zwei Torerfolgen. Jatta traf nach Vorlage von Benes, der kurz darauf nach einem Konter das 2:2 erzielte. Unmittelbar nach der Pause setzte sich Karlsruhes Siwsiwadse gegen die am Sonntag schwachen Hamburger Innenverteidiger Stephan Ambrosius und Guilherme Ramos durch und besorgte die erneute KSC-Führung. Glatzel traf zum erneuten Ausgleich. Als die Hamburger auf den Sieg drängten, schlug Wanitzek zu und brachte den Gästen den Erfolg.

Hartel trifft doppelt für St. Pauli

Bei St. Paulis Sieg in Düsseldorf spielte zum wiederholten Mal in dieser Saison Marcel Hartel eine entscheidende Rolle. Der Offensivakteur verwandelte in der ersten Hälfte einen Handelfmeter (16.) und traf nur zehn Minuten später per Kopf (26.) - mit 20 Torbeteiligungen in 19 Spielen führt er die ligaweite Scorerliste an.

Eine "sensationelle Saison" bescheinigte Sport-Geschäftsleiter Andreas Bornemann seinem Schlüsselspieler. Mit Blick auf die ganze Mannschafte sagte er: "Das wirkte sehr reif, vielleicht haben wir hier sogar die Möglichkeit auf ein drittes Tor versäumt." Düsseldorf gelang durch Christos Tzolis (83.) nur noch der Anschlusstreffer. Für die Fortuna und St. Pauli war es das erste von zwei Duellen innerhalb von nur vier Tagen. Am Dienstag treffen sie im Viertelfinale des DFB-Pokals wieder aufeinander, dann in St. Pauli.

Hrgota sichert mit einem sehenswerten Tor Fürths Sieg

In Fürth erspielten sich die Gastgeber in der Schlussphase der lange ausgeglichenen ersten Hälfte ein Übergewicht, doch den Schuss von Branimir Hrgota (35.) parierte Kiels Schlussmann Timon Weiner ebenso wie einen Kopfball von Julian Green aus kurzer Distanz. Förmlich aus dem Nichts tauchte nach einem Konter Stürmer Shuto Machino (41.) frei vor Fürths Torwart Jonas Urbig auf, schoss aber meterweit über den Kasten.

Nach dem Wechsel bekamen die Zuschauer dann noch mehr Torraumszenen zu sehen - und endlich auch ein paar Treffer. Armindo Sieb brachte die Fürther in Führung (59.), Patrick Erras (64.) gelang per Kopf der Ausgleich. Tom Rothe (67.) und Finn Porath (71.) scheiterten für die unglücklichen Kieler am Pfosten, ehe Fürths Kapitän Hrgota mit einer sehenswerten Abnahme aus 17 Metern seine Mannschaft zum zehnten Saisonsieg ballerte. Kiel ist nach zwei Niederlagen zum Rückrundenauftakt nun Dritter, mit 35 Zählern punktgleich mit Fürth.

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