Streit bei Hertha BSC:"Doof isser also auch noch"

Lesezeit: 1 min

Gemeinsam am Trainingsplatz: Axel Kruse und Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic. (Foto: Sebastian Räppold/Matthias Koch/Imago)

Im Streit bei Hertha BSC wird's nun persönlich: Axel Kruse, früherer Bundesligastürmer des Vereins, attackiert Investor Lars Windhorst - mit drastischen Worten.

Von Javier Cáceres, Berlin

Fußballbundesligist Hertha BSC sorgt auch nach dem 3:0-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim für Gesprächsstoff. Nachdem der neue Trainer Felix Magath, 68, wegen einer Corona-Infektion das Bundesligaspiel vom Wochenende nur aus der häuslichen Isolation heraus verfolgen konnte, musste sich nun sein Assistent Mark Fotheringham, 38, in den Krankenstand begeben. Laut Bild-Zeitung leidet er unter Rückenschmerzen.

Das Training am Dienstag musste daher Ex-Profi Vedad Ibisevic leiten. Für Kontroversen sorgten weiterhin die Aussagen von Investor Lars Windhorst, 45, der am Sonntag in der Bild der Ablösung von Hertha-Präsident Werner Gegenbauer, 71, das Wort geredet hatte.

SZ PlusMeinungMachtkampf in Berlin
:Es ist Windhorsts gutes Recht

Darf der Unternehmer Lars Windhorst beim Berliner Fußballklub die Abwahl des Präsidenten Werner Gegenbauer fordern? Natürlich darf er. Kein Investor muss einfach nur zusehen, wie sein Geld verprasst wird.

Kommentar von Javier Cáceres

Der frühere Hertha-Profi Axel Kruse, der an der Produktion eines von Windhorst gestoppten Imagefilms beteiligt war und vom Verein erst kürzlich für 70 Pflichtspiele offiziell in den Stand des "Fahnenträgers" des Klubs erhoben wurde, attackierte Windhorst mit zum Teil drastischen, in die persönliche Beleidigung und die Fäkalsprache abgleitenden Worten. "Doof isser also auch noch", sagte Kruse, der als "Fahnenträger" den Verein "kommunikativ" unterstützen soll, im Podcast "Hauptstadtderby" des Rundfunksenders RBB.

Kruse hinterfragte auch Windhorsts Ankündigung, sich die Ausgaben der Hertha genauer anschauen zu wollen

Windhorst hatte gefordert, dass die Hertha einen Neustart benötige. "Seit wann entscheidet denn jetzt der Investor, wer hier Präsident ist?", fragte Kruse. Windhorst wolle einen "Lakaien" installieren. Der Sprecher des Windhorst-Unternehmens Tennor, Andreas Fritzenkötter, sagte: "Es ist Sache der Vereinsführung, auf welchem Niveau sie ihre Aushängeschilder und Repräsentanten öffentlich auftreten lässt."

Der frühere Stürmer störte sich unter anderem am Zeitpunkt der Einlassungen Windhorsts, der in den letzten zweieinhalb Jahren 374 Millionen Euro in die Hertha gepumpt hat: "Unsere Leute freuen sich alle, endlich mal ein Spiel gewonnen zu haben und ein bisschen Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Und dann setzt sich diese Pfeife da hin, zieht vom Leder und macht alles wieder kaputt."

Kruse hinterfragte auch Windhorsts Ankündigung, sich die Ausgaben der Hertha genauer anschauen zu wollen. Windhorst habe bis zu seinem Rücktritt vom Sonntag im Beirat der Hertha gesessen, wo alle größeren Ausgaben besprochen worden seien. In drohendem Ton sagte Kruse, dass er darauf warte, dass die Hertha das Geschäftsgebaren Windhorsts öffentlich mache. "Und dann: Toitoitoi, Lars Windhorst."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivInterview mit Grafite über Felix Magath
:"Ich war physisch ein Monster"

Der Brasilianer Grafite wurde 2009 mit Wolfsburg unter Felix Magath deutscher Meister. Im Interview erzählt der ehemalige Stürmer von Medizinbällen, dem legendären "Mount Magath", von Blackouts, Wutanfällen und fliegenden Magnetknöpfen.

Interview von Javier Cáceres

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: