Hertha BSC:Stark frustriert unter Klinsmann

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Niklas Stark (rechts) ist unter Trainer Jürgen Klinsmann zurzeit nur Ergänzungsspieler. (Foto: Andreas Gora/dpa)
  • Herthas Verteidiger Niklas Stark hat Jürgen Klinsmann gefragt, ob er den Verein verlassen darf, aber eine Absage erhalten.
  • Um seine Einsatzzeiten steht es in Berlin derzeit schlecht, die Konkurrenten Dedryck Boyata und Karim Rekik genießen beim Trainer großes Ansehen.
  • Deswegen bangt der Nationalspieler um eine mögliche Teilnahme an der EM im Sommer.

Von Javier Cáceres, Berlin

Bundesligist Hertha BSC kommt nicht zur Ruhe. Nachdem Mittelfeldspieler Arne Maier um die sofortige Freigabe bat und Stürmer Salomon Kalou um Respekt ersuchte - er darf nur noch fern der Mannschaft trainieren -, bekannte sich auch Nationalspieler Niklas Stark zu Abwanderungsgedanken. Stark sagte der Berliner Morgenpost, zwei Mal auf Trainer Jürgen Klinsmann zugegangen zu sein. Nach seinem Einsatz beim Spiel in Wolfsburg vom Sonntag habe er direkt ausgelotet, ob er wechseln dürfe. "Er hat ganz klar gesagt, wir geben dich nicht weg", sagte Stark.

Der Franke hatte sich in der vergangenen Saison bis in den Kreis der Nationalelf gespielt; Ende des Jahres durfte er trotz zuvor schwächerer Leistungen unter Joachim Löw debütieren. Ein absurd anmutendes Verletzungspech hatte zuvor Starks erstes Länderspiel immer wieder verhindert. Sein Traum ist es, von Löw für die Europameisterschaft im Sommer 2020 berufen zu werden. "Das Turnier ist im Hinterkopf", sagt Stark, "da will ich dabei sein, dafür würde ich alles tun." Daher auch seine Abwanderungsgedanken: Klinsmann hat sich einstweilen auf eine Stammelf festgelegt, und weil er den Belgier Dedryck Boyata für einen der "besten Innenverteidiger Europas" hält und auch die Präsenz des Niederländers Karim Rekik schätzt, steht es um Starks Einsatzchancen derzeit schlecht.

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Zwar beteuerte Klinsmann öffentlich, Stark und Innenverteidigerkollege Jordan Torunarigha stünden qualitativ nicht weit hinter Boyata und Rekik zurück. Was ihnen Boyata und Rekik voraus haben, ist Stark aber offenbar ein Rätsel: "Mir wurde das nicht wirklich erklärt."

Derweil geht Herthas Suche nach einem Angreifer weiter, Kapitän Vedad Ibisevic passt ebenso wenig in Klinsmanns Konzept wie Kalou. Hertha bemüht sich um den polnischen Stürmer Krzysztof Piatek vom AC Mailand, der wegen Zlatan Ibrahimovics Rückkehr um Einsatzzeiten fürchtet. Die Klubs sollen sich am Mittwochnachmittag schon fast einig gewesen sein. Am Abend dann meldeten der TV-Sender Sky Italia und die Bildzeitung, dass Piateks Wechsel so gut wie sicher sei, man könne mit dem Angreifer als Hertha-Zugang rechnen. Theoretisch hätte sich damit auch die Personalie Matheus Cunha erledigt, an dem Hertha ebenfalls Interesse hatte. Am Mittwochabend meldete allerdings O Globo in Brasilien, Cunha stehe vor einem Wechsel zur Hertha. Offizielle Bestätigungen standen in beiden Fällen aus.

© SZ vom 30.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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