Natürlich warfen die Fans von Hertha BSC eifrig mit, als Stadionbesucher in ganz Deutschland wochenlang Tennisbälle und Schokomünzen auf die Spielfelder schleuderten, aus Protest gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Das Heimspiel der Berliner gegen den HSV stand deswegen sogar kurz vor dem Abbruch. Die Werferei samt bösen Bannern in Fankurven zeugte überall dort von Realitätsverzerrung, wo längst Investorenfußball gespielt wird. In Berlin allerdings war der Protest gänzlich absurd. Denn ohne hohe dreistellige Millionensummen von Investoren gäbe es bei Hertha schon lange keinen Profifußball mehr. Und trotz des vielen Geldes, das von der US-Private-Equity-Firma 777 Partners kommt, gerät der Hauptstadtklub finanziell immer mehr in die Bredouille, wie neue Zahlen belegen.
2. Bundesliga:Herthas Finanzlage verschlechtert sich weiter
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Trotz eines "knallharten Sparkurses" wird Hertha BSC erneut Verluste in Höhe von 22 Millionen Euro anhäufen. Die Perspektive ist nicht rosig - in anderen Branchen würde wohl längst das Szenario eines Insolvenzverfahrens diskutiert werden.
Von Uwe Ritzer
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