Handball:Nach Derby-Triumph: SG bereit für Löwen-Herausforderung

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Flensburg (dpa) - Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt genossen den mit dem 37:27-Erfolg höchsten Derby-Sieg in der Champions League über den diesmal chancenlosen Nordrivalen THW Kiel.

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Flensburg (dpa) - Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt genossen den mit dem 37:27-Erfolg höchsten Derby-Sieg in der Champions League über den diesmal chancenlosen Nordrivalen THW Kiel.

„Wenn man nach längerer Pause das erste Spiel bestreitet, ist man immer etwas nervös. Aber es war heute viel besser als in den anderen Jahren, die ich bei der SG erlebt habe. Diese Entwicklung stimmt mich sehr zuversichtlich für die nächsten Spiele“, sagte SG-Kapitän Tobias Karlsson nach dem Spiel. Der Coup machte jedenfalls Mut für die nächste Herausforderung gegen die Rhein-Neckar Löwen.

Mit dem klarsten Sieg in der nun 87 Spiele währenden Derby-Geschichte über die Kieler Zebras kletterte Flensburg in Europas Königsklasse mit 18:4 Punkten wieder auf den ersten Platz der Gruppe A. Mit einem weiteren Erfolg im Bundesliga-Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen könnte die drittplatzierte SG in der Liga nach Minuspunkten bis auf einen Zähler an Spitzenreiter Mannheim und den Zweiten aus Kiel heranrücken. Die Löwen sind jedenfalls gewarnt: „Das wird ein Kampf auf Biegen und Brechen“, sagte Spielmacher Andy Schmid am Sonntag nach dem 26:19-Erfolg bei Frisch Auf Göppingen.

Mit einer Top-Leistung wie gegen die allerdings vom Verletzungspech gebeutelten Kieler ist der SG auch in der Liga alles zuzutrauen. „Das war ein großes Spiel von uns. Wir waren in jedem Teil des Spiels besser gegen den THW, der eine der besten Mannschaften der Welt hat. Wir haben verdient gewonnen“, sagte Trainer Ljubomir Vranjes.

Kiels Coach Alfred Gislason war nach der Packung vor 6300 Zuschauern in der ausverkauften Flens-Arena bedient: „Über die zweite Halbzeit bin ich sehr enttäuscht. Die Abwehr war nicht da, und im Angriff hatte nur Domagoj Duvnjak Normalform. Ich hatte mir mehr von den Neuen und den Spielern, die bisher nicht so oft zum Einsatz kamen, erwartet“, sagte der Isländer.

Beim THW, der als Tabellen-Vierter (11:11) noch um eine günstige Ausgangsposition für die K.o.-Runde kämpft, fehlten neben den verletzten Europameistern Steffen Weinhold und Christian Dissinger sowie den Rekonvaleszenten Patrick Wiencek und Rene Toft Hansen auch der in Europas Königsklasse nicht spielberechtigte Winterzugang Blazenko Lackovic. Gislason verteilte die Last auf viele Schultern, doch bis auf Spielmacher Duvnjak, der acht Tore erzielte, vermochte niemand zu überzeugen. „Wir dürfen uns nicht nur auf „Dule“ verlassen, sagte Gislason mit Blick auf das nächste Heimspiel in der Königsklase am Mittwoch (18.30 Uhr) gegen Wisla Plock aus Polen.

Emotional verlief die Rückkehr von Jacob Heinl, die die überragenden Leistungen von SG-Keeper Mattias Andersson und Rasmus Lauge (9 Tore) fast noch überstrahlte. In der 57. Minute feierte der Flensburger nach gut einem Jahr Verletzungspause sein Comeback - und steuerte gleich einen Treffer zum rundum gelungenen Heimauftritt bei. „Ich habe fast geheult“, gestand der 29-Jährige im TV-Sender Sky.

Eine hartnäckige Rückenverletzung hatte den Abwehrspezialisten und Kreisläufer mehr als ein Jahr außer Gefecht gesetzt. Nun ist das Flensburger Urgestein, das seit der E-Jugend für die SG spielt, wieder bereit für die anstehenden Herausforderungen. „Auch wenn ich wohl nie wieder schmerzfrei sein werde, bin ich überglücklich, dass ich wieder spielen kann.“

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