Handball:DHB-Pokal als Jackpot: Leipzigerinnen kassieren

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Leipzig (dpa) - Auf die Sektfontänen mussten die Handball-Frauen des HC Leipzig verzichten, auf die krachende Party-Nacht nicht: Gleich nach der Übergabe des DHB-Pokals begann in der Arena Leipzig am Samstag der Umbau für das Konzert von Rockstar Rod Stewart.

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Leipzig (dpa) - Auf die Sektfontänen mussten die Handball-Frauen des HC Leipzig verzichten, auf die krachende Party-Nacht nicht: Gleich nach der Übergabe des DHB-Pokals begann in der Arena Leipzig am Samstag der Umbau für das Konzert von Rockstar Rod Stewart.

Doch Not machte auch die Spielerinnen des Pokalsiegers erfinderisch. „Wir hatten genug Sekt schon in der Kabine, wir hatten wohl 20 Flaschen“, berichtete Nationaltorhüterin Katja Kramarczyk und versprach eine lange Sause in der Party-erprobten Innenstadt Leipzigs: „Wir geben richtig Vollgas, so lange wie wir können. Das werden wir richtig auskosten.“

Der siebte DHB-Pokalsieg durch das 29:28 (13:13) gegen Borussia Dortmund ist für den HC Leipzig mehr als nur ein Titelgewinn. Denn der Meisterschaftsdritte muss sich in der Stadt harter Konkurrenz durch den Fußball-Bundesligisten RB Leipzig und die Männer-Handballer des SC DHfK Leipzig erwehren. Da ist der Pokal ebenso Prestige wie Jackpot.

Extra-Prämien von Sponsoren und ein kräftiges Einnahmeplus von der Ausrichtung des Endrunden-Turniers frischen dem Club die mageren Kassen angenehm auf. „Beim Final Four ist finanziell ordentlich was hängen geblieben“, erklärte Manager Kay-Sven Hähner. Nach seinen Worten sind die Erlöse sogar doppelt so hoch wie 2014, als der HC Leipzig ebenfalls als Gastgeber den silbernen Pott holte. Geholfen hat dabei auch die Stadt, die unter anderem die Halle mietfrei zur Verfügung stellte.

Vor dem Kassensturz stand für die Leipziger harte Arbeit. Der 30:23-Halbfinalsieg gegen den deutschen Meister Thüringer HC war der erste Erfolg gegen den scheinbar übermächtige Kontrahenten nach 13 sieglosen Spielen in dreieinhalb Jahren und erster emotionaler Höhepunkt. „Da haben wir mal eine Mauer richtig umgehauen“, sagte Katja Kramarczyk. Vor allem, weil vor Wochenfrist das Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegen die Thüringerinnen mit einer 20:31-Klatsche geendet hatte.

„Wir wussten, dass es schwer ist nach dem Sieg gegen den THC von Wolke 7 wieder herunter zu kommen. Das ist uns erst in der zweiten Halbzeit gelungen“, sagte Trainer Norman Rentsch. Im Endspiel dann schien die Partie beim 26:21 (48.) schon gelaufen zu sein.

Doch Dortmunds Frauen um die Nationalspielerinnen Clara Woltering und Nadja Nadgornaja gaben nie auf und brachten mit zwei Toren in der Schlussminute die Leipzigerinnen noch richtig in Bedrängnis. „Es ist sauärgerlich, mit einem Tor zu verlieren“, sagte Dortmunds Trainerin Ildiko Barna und zog eine gemischte Bilanz: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, aber nicht fröhlich.“

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