Handball:DHB-Frauen trotz EM-Pleite gegen Schweden weiter

Varazdin (dpa) - Die deutschen Handball-Frauen gehen nach ihrer schwächsten Turnierleistung punktlos in die Hauptrunde der EM. Ohne die zuletzt starke Torjägerin Susann Müller kassierte der WM-Siebte zum Abschluss der Vorrunde in Varazdin gegen Schweden eine 32:39 (17:23)-Schlappe.

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Varazdin (dpa) - Die deutschen Handball-Frauen gehen nach ihrer schwächsten Turnierleistung punktlos in die Hauptrunde der EM. Ohne die zuletzt starke Torjägerin Susann Müller kassierte der WM-Siebte zum Abschluss der Vorrunde in Varazdin gegen Schweden eine 32:39 (17:23)-Schlappe.

Nach der zweiten Niederlage im dritten Spiel beendete die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) die Vorrunde als Dritter der Gruppe C und startet am Sonntag mit 0:4 Punkten gegen Montenegro in die zweite Turnierphase.

Vor rund 800 Zuschauern warfen Nadja Nadgornaja (9) und Svenja Huber (8/3) die meisten Tore im Team von Bundestrainer Heine Jensen, das weder geistig noch körperlich auf der Höhe war. Wenige Stunden vor der Partie war das EM-Aus für Susann Müller bekanntgeworden. Nach ihrem Comeback beim 26:24-Sieg gegen Co-Gastgeber Kroatien waren wieder Komplikationen am gebrochenen Finger aufgetreten.

"Wir kommen defensiv überhaupt nicht ins Spiel rein. Wir lassen zwei, drei Chancen weg, was die Schweden sofort bestrafen und wir liegen 3:7 zurück. Heute haben wir vor allem in der Abwehr verloren. Das war eine sehr schlechte Leistung", kritisierte Jensen und blickte auf die Hauptrunde voraus: "Jetzt geht es von Spiel zu Spiel. Jetzt müssen wir uns revanchieren am Sonntag und besser spielen. Erstmal runterkommen und dann freuen wir uns auf die Möglichkeit, es besser zu machen."

Der erneute Ausfall von Susann Müller schien die deutschen Spielerinnen in Schockstarre versetzt zu haben. Nach dem Auftakttor von Kim Naidzinavicius gelang nichts mehr. Ohne Selbstvertrauen produzierte das DHB-Team Fehler über Fehler. Im Angriff kamen einfache Anspiele nicht an, unplatzierte Torwürfe wurden eine leichte Beute von Schwedens Torfrau Filippa Idehn.

Die eklatanten Schwächen im Angriff konnte die deutsche Mannschaft auch in der Abwehr nicht kompensieren. Im Gegenteil: Ungeordnet und passiv wie selten boten die DHB-Frauen der Offensivwucht und Spielstärke der Schwedinnen fast keinen Widerstand. So stand Torfrau Clara Woltering zu oft auf verlorenem Posten und machte nach deprimierenden acht Minuten ohne gehaltenen Ball Platz für Katja Schülke.

Ganz anders die Schwedinnen. Der EM-Zweite von 2010 sprühte vor Selbstvertrauen. Die Fehler der deutschen Mannschaft bestraften die Skandinavierinnen gnadenlos. So geriet das Team um Kapitän Clara Woltering mit 1:4 (5.) ins Hintertreffen und nach einem ermutigenden Zwischenhoch beim 3:4 (6.) mit 4:12 (15.) in Rückstand.

Bundestrainer Jensen versuchte, mit aufmunternden Worten und zahlreichen Wechseln Struktur und mentale Frische in sein Team zu bringen. Dies gelang jedoch nur vorübergehend. Nadja Nadgornaja sorgte für das 11:15 (20.) und schien damit eine Aufholjagd einzuleiten. Doch in der Defensive fand der WM-Siebte nie Stabilität, kassierte sogar in Überzahl Tore und ging mit einem 17:23-Rückstand in die Pause.

Die zweite Halbzeit war ein Abbild der ersten: Angriff schwach, Abwehr noch schwächer. Nach dem 20:25 (38.) geriet die deutsche Mannschaft beim 24:33 (48.) mit neun Toren in Rückstand und war geschlagen.

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