Handball-Bundesliga:Vorweihnachtliche Ruhe

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Entscheidende Aktion: Klemen Ferlin hält den Siebenmeter von Stuttgarts Daniel Fernandez in der Schlussphase. (Foto: Sandy Dinkelacker/Eibner/Imago)

Der HC Erlangen holt beim TVB Stuttgart mit einem 30:29-Sieg zwei wichtige Punkte und entfernt sich von der Abstiegszone. Vor der EM-Pause folgen noch die Spiele gegen die beiden Schlusslichter.

Von Ralf Tögel

Zwischenzeitlich zeigten die Erlanger Erstliga-Handballer, wie einfach ihr Handballspiel sein kann: Die Abwehr packte effektiv zu, und kamen die Stuttgarter Angreifer dennoch durch, waren die Torhüter zur Stelle - Parade, Tempogegenstoß, Tor. Trainer Hartmut Mayerhoffer sah neben diesem Tempohandball aber auch wieder Phasen, in denen hektisch abgeschlossen und technisch fehlerhaft agiert wurde. Man sah dann, wieso der HC Erlangen weiterhin in gefährlicher Nähe zur Abstiegszone steht, auf Rang 15. Trotzdem reichte es am Samstag in Stuttgart zu einem knappen 30:29-Erfolg, und der war nicht nur für das Tableau enorm wichtig.

Eigentlich hat der bayerische Vorzeigeklub einen nominell sehr ordentlichen Kader beisammen, in den Kreisläufern Tim Zechel und Sebastian Firnhaber sowie Linkshänder Christoph Steinert hat Bundestrainer Alfred Gislason gleich drei Erlanger in seinen vorläufigen EM-Kader berufen. Gleichwohl muss Mayerhoffer als neuer Trainer eine Handvoll neuer Spieler integrieren - ein Vorhaben, für das ein bisschen Zeit eingeplant werden sollte. Allein deshalb macht sich bei den Mittelfranken keine Panik breit. Der Vorstandsvorsitzende hatte sich schon vor dem Stuttgart-Spiel weder ob der Trainerwahl noch angesichts des bisherigen Saisonverlaufs besorgt gezeigt. Carsten Bissel erinnerte vielmehr daran, dass der Spielplan seinem Klub bislang alle Topteams in den Weg gestellt hatte, sowie an den Prozess, den Trainer Mayerhoffer angeschoben hat.

Spielmacher Nico Büdel übernimmt in der engen Schlussphase das Spiel und führt Erlangen zum Sieg

Dem war die Erleichterung nach der Nervenprobe im Schwäbischen anzusehen. Zur Halbzeit lag sein Team nach einer schwachen Startphase 15:14 vorn, schien fünf Minuten vor dem Ende angesichts einer 28:26-Führung dem Sieg entgegenzusteuern. Auch, weil Torhüter Klemen Ferlin kurz vorher seinen zweiten Siebenmeter pariert hatte. Doch einen zweiminütigen Aussetzer später, mit Unaufmerksamkeiten in der Abwehr und einem technischen Fehler, lag Stuttgart 29:28 vorn.

In dieser Phase war es HCE-Regisseur Nico Büdel, der das Spiel in die Hand nahm, den Ausgleich erzielte und seine Mannschaft zum hauchdünnen Auswärtssieg führte. Trainer Mayerhoffer vergaß trotz aller Freude über die wichtigen Punkte nicht, dass seine Spieler "super viel verworfen haben", sprich: noch längst nicht alles gut ist. Erlangen liegt nun drei Punkte vor der Abstiegszone, ebenso weit ist aber auch das gesicherte Mittelfeld entfernt. Vor der EM-Pause kommt noch der Letzte Balingen, ehe es zum Vorletzten Eisenach geht. Dann könnte es ein ruhiges Weihnachtsfest werden.

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