Handball-Bundesliga:Tanzend aus dem Keller

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Nico Büdel führte herausragend Regie und steuerte drei wichtige Treffer zum noch wichtigeren Erfolg der Erlanger bei. (Foto: Roeczey/Beautiful Sports/Imago)

Die Erlanger Handballer gewinnen souverän in Wetzlar und erbringen den Beweis, dass sie genügend Qualität für die weltbeste Liga im Kader haben.

Von Ralf Tögel

Die Buderus-Arena in Wetzlar war blitzartig leer. So entging den meisten Besuchern dieses Häuflein Handballer, das da unten auf dem Parkett herumhüpfte. Es waren die Profis des HC Erlangen, deren Freude belegte, wie viel Druck sich die Mannschaft gemacht hatte. Nun entlud sich selbiger nach dem 31:26-Sieg bei der HSG Wetzlar in Form von wilden Tanzeinlagen. Erlangen hat sich mit dem wichtigen Erfolg vom drittletzten auf den zwölften Platz verbessert. Und gezeigt, dass der Kader genügend Qualität für den anvisierten Mittelfeldplatz in der weltbesten Liga hat. Die Gastgeber, die sich nebenan mit leeren Blicken in Richtung der noch leereren Ränge mit Applaus bei den flüchtenden Zuschauern bedankten, rutschten auf einen Abstiegsplatz.

Die Mittelfranken hatten sich von Beginn an hochkonzentriert gezeigt, sie waren schnell auf 6:1 davongezogen und behielten die Ruhe, als Wetzlar zum 5:6 aufschloss. Dank einer starken Defensivleistung mit dem einmal mehr überragenden Nikolai Link und Sebastian Firnhaber im Mittelblock (Kreisläufer Firnhaber glänzte zudem als bester Schütze mit sechs Treffern ohne einen einzigen Fehlwurf) sowie dem starken Mathias Obling im Tor gelang es schnell, sich wieder abzusetzen und mit einem beruhigenden 18:12-Halbzeitvorsprung die Kabine aufzusuchen.

Erlangens Linkshänder Antonio Metzner (Mitte) lässt sich auch von Wetzlars Lenny Rubin und Rasmus Meyer Ejlersen (v.l.) nicht bremsen. (Foto: Roeczey/Beautiful Sports/Imago)

Auch nach dem Wechsel ließen sich die Erlanger von einer zwischenzeitlichen Aufholjagd der HSG zum 16:18 nicht beeindrucken. Vor allem Spielmacher Nico Büdel (3 Tore) überzeugte mit großer Übersicht und bestimmte das Tempo. Weil auch Antonio Metzner (4 Tore) kaum zu bremsen war, geriet der Sieg nie in Gefahr. Auffallend war, dass es die erfahrenen Kräfte waren, die das Heft in die Hand nahmen, während die Zugänge keine Rolle spielten. Für deren Integration hat Trainer Hartmut Mayerhoffer, der sein Team hervorragend einstellte, nun knapp drei Wochen Zeit, weil neben der Länderspielpause das Spiel gegen Magdeburg verlegt wurde.

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