Hackentorschütze Rabah Madjer:"Manchmal denke ich: Gott wollte das sehen"

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Das berühmteste Hackentor trägt seinen Namen: Rabah Madjer. Im SZ-Interview erzählt der ehemalige Porto-Spieler, wie er im Europacup-Finale 1987 gegen den FC Bayern glänzte und woran sein Wechsel nach München scheiterte.

Von Javier Cáceres

Die FC-Porto-Legende Rabah Madjer räumt seinem früheren Klub gegen den FC Bayern München im Viertelfinale der Champions League nur Außenseiterchancen ein. Portos Mannschaft habe "Herz und Charakter" und könne daher theoretisch für eine Überraschung sorgen. Aber das werde aus mehreren Gründen schwierig. Der FC Bayern verfüge über "ein großartiges Team, und er kann das Rückspiel zu Hause austragen. Sieben Tore wie im Achtelfinale gegen Schachtjor Donezk muss man erst mal bewerkstelligen!", sagte Madjer der Süddeutschen Zeitung.

Zudem sinne der FC Bayern noch immer auf Revanche für das Europacup-Finale von Wien, dem Madjer, 56, 1987 mit seinem legendären Hackentor zum zwischenzeitlichen 1:1 den Stempel aufdrückte.

Er werde noch immer häufig auf das Tor angesprochen. "Das erfüllt mich mit Stolz. Es hat viele Hackentore gegeben. Aber ich war der Erste, dem das in einem ganz großen Finale gelungen ist", sagte Madjer. Der Algerier gestand, dass er sich bis heute nicht erklären kann, wie er auf die Idee kam, den Ball mit der Ferse ins Tor zu schießen. "Manchmal denke ich: Der gute Gott wollte in dem Moment einfach bloß genau das da unten sehen. Warum stehe ich da? Ohne richtig Gleichgewicht zu haben? Und dann bekommt der Ball nur deshalb die richtige Höhe, weil Juarys Pass von einem Bayern-Spieler abgefälscht wird, mit Bein oder Hüfte, was auch immer. All das in meinem ersten Europacupfinale! Kann das etwas anderes sein als Vorsehung?"

In der neuen Mannschaft Portos spielt wieder ein Algerier: Yacine Brahimi. "Er hat Qualität. Ich bin froh, dass er in Porto spielt. Denn ich hoffe, dass er anderen Algeriern die Tür nach Europa öffnet. Auch dadurch, dass er gegen die Bayern ein großes Spiel macht", sagte Madjer.

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