Fußball-WM in Frankreich:Kamerunerinnen weigern sich weiterzuspielen

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Nicht zufrieden mit der Schiedsrichterin: Kameruns Spielerinnen sind sauer. (Foto: REUTERS)
  • Englands Fußballerinnen ziehen nach einem 3:0 gegen Kamerun souverän ins WM-Viertelfinale eingezogen.
  • Doch wegen umstrittener Schiedsrichterentscheidungen kommt es zu Protesten. Die Kamerunerinnen weigern sich kurzzeitig weiterzuspielen.
  • Auch Frankreich erreicht das Viertelfinale - muss gegen Brasilien aber in die Verlängerung.

Begleitet von heftigen Protesten der Gegnerinnen aus Kamerun sind Englands Fußball-Frauen letztlich souverän ins WM-Viertelfinale eingezogen. Das Team von Trainer Phil Neville setzte sich am Sonntag in Valenciennes nach mehreren Eingriffen des deutschen Videoreferees Bastian Dankert mit 3:0 (2:0) durch und trifft in der nächsten Runde am Donnerstag in Le Havre auf Norwegen. Steph Houghton (15. Minute), Ellen White (45.+4) und Alex Greenwood (58.) erzielten die Tore für die Engländerinnen.

Kurz vor der Halbzeitpause stand die Partie vor einem möglichen Abbruch, als sich die Kamerunerinnen aus Protest gegen die Tor-Entscheidung von Video-Schiedsrichter Dankert am Mittelkreis versammelten. Der deutsche Fifa-Referee hatte die Abseitsentscheidung der unsicheren Schiedsrichterin Liang Qin aus China zurecht revidiert.

Tumultartige Szenen im Kabinengang

Erst nach einer mehrere Minuten dauernden Unterbrechung wurde das Spiel wieder fortgesetzt. Im Kabinengang soll es anschließend zu tumultartigen Szenen und heftigen Vorwürfen der Kamerunerinnen gekommen sein. Damit setzten sich die Diskussionen um den Videobeweis bei der Frauen-WM fort.

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In der zweiten Halbzeit wurde auf Intervention von Dankert der mögliche Anschlusstreffer Kameruns durch Ajara Nchout (48.) wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Wieder folgten von den Afrikanerinnen heftige Proteste. Spielführerin Gabrielle Aboudi Onguene musste ihre Kolleginnen erneut überzeugen, weiterzuspielen.

Der ehemalige kamerunische Star Samuel Eto'o verfolgte als Tribünengast ungläubig das Geschehen. Einen möglichen Foulelfmeter für England gab Liang Qin (78.) nach Videostudium schließlich nicht. Alexandra Takounda wurde in der achten Minute der Nachspielzeit nach einem rüden Foul an Houghton mit einer Gelben Karten bestraft, auch diese Szene schaute sich Qin wgen eines möglichen Platzverweises in der Review Area nochmals an.

Französinnen zittern sich ins Viertelfinale

Am Abend schoss dann Spielführerin Amandine Henry Frankreichs Fußballerinnen ins Viertelfinale der Heim-Weltmeisterschaft. Die 29-Jährige bescherte der Mannschaft von Trainerin Corinne Diacre mit ihrem Treffer in der 107. Minute in Le Havre erst in der Verlängerung den knappen 2:1 (1:1, 0:0)-Sieg gegen Brasilien.

Vor rund 25 000 Zuschauern gingen die Französinnen im Achtelfinale gegen Marta und Co. durch Valerie Gauvin in der 52. Minute in Führung. Kurz darauf bewahrte Torhüterin Sarah Bouhaddi ihr Team mit einer Glanzparade zunächst vor dem Ausgleich, ehe Thaisa (63.) doch noch das 1:1 erzielte.

Henry sorgte dann für grenzenlosen Jubel im Stade Oceane. Frankreich spielt in der Runde der letzten Acht gegen Spanien oder Titelverteidiger USA, die am Montag (18.00 Uhr) in Reims aufeinandertreffen.

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