Schiedsrichter:Wie bei der WM strittige Szenen zensiert werden

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Referee Wilton Pereira Sampaio trifft im Viertelfinale eine Entscheidung, die den Engländern nicht passt. (Foto: Hassan Ammar/AP)

Der Schiedsrichter liegt falsch? Bei der WM werden heikle Szenen nicht mehr im Fernsehbild wiederholt. Die Macht über die Fifa-Bilder wird benutzt, um fragwürdige Entscheidungen abzuschirmen.

Von Johannes Aumüller und Thomas Kistner, Doha/München

Seit WM-Beginn sendet die Fifa ihre eigene Wirklichkeit aus Katar in die Welt. Gern zeigt das offizielle Fernsehbild gefüllte Tribünen, abgefeiert werden ausverkaufte Stadien. Nur haben die Reporter am Ort des Geschehens oft andere Erkenntnisse, bei zahlreichen Partien sehen sie viele freie Plätze. Die Diskrepanz zwischen Stadion- und TV-Realität offenbart sich auch, wenn Flitzer über den Rasen jagen oder Fans kritische Plakate auf den Rängen zeigen. Im Fernsehen wird Heile-Welt-Gedudel serviert - aus einer geopolitischen Region, die tatsächlich in härteste Skandale verwickelt ist: von Spitzel-Firmen, deren Treiben die US-Justiz interessiert, bis zur vielleicht größten Korruptionsaffäre der Europäischen Union (EU). Und überall geht es um manipulierte Wahrnehmungen.

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