Fußball:Tore statt Terror: Rückkehr in die Normalität

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Düsseldorf (dpa) - Die Fußball-Bundesliga hat eine Woche nach den Terroranschlägen von Paris den ersten Schritt zurück in die Normalität gemacht. Ein Spieltag wie jeder andere war der 13. aber nicht.

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Düsseldorf (dpa) - Die Fußball-Bundesliga hat eine Woche nach den Terroranschlägen von Paris den ersten Schritt zurück in die Normalität gemacht. Ein Spieltag wie jeder andere war der 13. aber nicht.

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen und Einlasskontrollen waren in allen Stadien veranlasst worden. Außergewöhnliche Vorfälle gab es weder bei der Freitag-Begegnung zwischen dem Hamburger SV gegen Borussia Dortmund (3:1) noch bei den fünf Nachmittags-Spielen am Samstag. Im Nachbarland Belgien wurden nach Ausrufung der höchsten Terrorwarnstufe die für dieses Wochenende angesetzten Fußball-Partien in der Hauptstadtregion Brüssel abgesagt.

„Tore statt Terror“ stand auf den T-Shirts einiger Zuschauer bei der Samstag-Partie zwischen dem 1. FC Köln und dem FSV Mainz 05. „Steh' auf, mach' laut! Jetzt erst recht“ stand trotzig auf einem von anderen Fans im Rhein-Energie-Stadion mitgebrachten Plakat. Auch der 1. FC Köln hatte sich zu Wort gemeldet. „Zu unserer Lebensweise gehören Großveranstaltungen, seien es kulturelle oder sportliche. Davon werden wir uns nicht abbringen lassen“, erklärte der Club, der auf das vorgesehene Tragen eines Karnevalstrikots verzichtete.

Nach der Schweigeminute für die Opfer der Attentate an der Seine sorgten nicht nur die 47 000 Fans in der Kölner Arena, sondern auch die in den anderen Stadion mit Gesängen wie gewohnt für Stimmung. „Wir lassen uns von den Anschlägen nicht dazu treiben, unseren Sport nicht weiter auszuführen“, betonte Klaus Allofs, Manager des VfL Wolfsburg, vor dem Spiel gegen Werder Bremen bei „Sky.

Nicht ganz leicht gefallen ist besonders den Nationalspielern nach Paris und der Absage des Länderspiels gegen die Niederlande in Hannover die Rückkehr in den Liga-Alltag. „Würde ich sagen, es war leicht, würde ich lügen“, bekannte Dortmunds Ilkay Gündogan.

Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen waren an allen Spielorten durch erhöhte Polizeipräsenz, Beamte mit Maschinenpistolen und intensivere Kontrollen der Zuschauer an den Eingängen nicht zu übersehen. Gecheckt wurden alle Taschen und Rücksäcke. In Köln kamen teilweise auch elektronische Scanner zum Einsatz.

Das Spiel VfB Stuttgart gegen den FC Augsburg musste wegen der gründlichen Durchsuchungen der Besucher 15 Minuten später als geplant angepfiffen werden. Die Fans zeigten Verständnis und blieben ruhig. „Die Stimmung ist wie immer“, sagte ein Dauerkartenbesitzer des VfB. Eine Frau aus dem Stuttgarter Vorort Hildrizhausen sagte, sie gehe mit einem „sehr guten Gefühl“ in das Stadion. Die Frankfurter Polizei durchsuchte die Commerzbank Arena vor dem Spiel der Eintracht gegen Bayer Leverkusen mit Spürhunden.

Auch beim Heimspiel von Borussia Mönchengladbach gegen Hannover 96 war das Sicherheitskonzept angepasst. Rund um den Borussia-Park ging es vor dem Spiel ruhig zu, besondere Vorfälle wurden nicht gemeldet. Die Polizeipräsenz war wie üblich, auch Reiterstaffeln kontrollierten um den Borussia-Park. „Es gab keinen Anlass oder Hinweise, die eine Erweiterung polizeilichen Maßnahmen erforderlich gemacht haben. Nur der Verein Borussia Mönchengladbach hat das Sicherheitspersonal erhöht und die Kontrollen erweitert“, sagte Willy Theveßen, Sprecher der Polizei Mönchengladbach.

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