Fußball:Sport solidarisiert sich mit Philippinen

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Sport zeigt sich solidarisch mit den Opfern des verheerenden Taifuns auf den Philippinen und hat erste Spendenaktionen gestartet. Besonders betroffen ist Fußballprofi Stephan Schröck von Eintracht Frankfurt als Nationalspieler des südostasiatischen Archipels.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Sport zeigt sich solidarisch mit den Opfern des verheerenden Taifuns auf den Philippinen und hat erste Spendenaktionen gestartet. Besonders betroffen ist Fußballprofi Stephan Schröck von Eintracht Frankfurt als Nationalspieler des südostasiatischen Archipels.

Auf seinem Facebook-Profil postete der deutsch-philippinische Spieler ein Bild mit der Aufschrift „Die philippinische Seele ist stärker als jeder Taifun“. „Ich bin natürlich geschockt und tieftraurig über die schlimmen Meldungen und Bilder aus meiner Heimat. Ich bete für meine Brüder und Schwestern auf den Philippinen“, sagte der 27-Jährige am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.

Schröck befindet sich derzeit mit dem Nationalteam in Kalkutta. Dieses wird von dem Deutschen Michael Weiß (48) trainiert und trifft am Freitag in einem Testspiel auf die indische Nationalmannschaft. Eine Absage steht offensichtlich nicht zur Debatte. „Mir wurde gesagt, dass das Spiel in den Notunterkünften übertragen wird und viele Public Viewing-Möglichkeiten bestehen - deshalb steht dieses Spiel unter einem ganz besonderen Stern für uns“, erklärte der Frankfurter, der neben der deutschen auch die Staatsbürgerschaft seiner philippinischen Mutter besitzt.

Um Familienangehörige muss Schröck nicht bangen: „Gott sei Dank ist meine Familie nicht direkt betroffen, aber Angehörige meiner philippinischen Nationalmannschaftskollegen leider schon.“

Auch Bayern Münchens Profi David Alaba leidet mit seinen Landsleuten im Katastrophengebiet. „Meine Gedanken sind bei den Opfern auf den Philippinen“, schrieb er auf Facebook. Der 21-Jährige wurde in Wien geboren und spielt für die österreichische Auswahl, seine Mutter stammt aber von den Philippinen, sein Vater aus Nigeria.

Ehemalige Fußball-Stars aus Deutschland und der Türkei spielen für die Opfer der Katastrophe. Ursprünglich war das „ran Jahrhundertspiel“ am kommenden Sonntag (18.00 Uhr) in der Gelsenkirchener Veltins-Arena zugunsten der Aktion „Ein Herz für Kinder“ geplant. Wie der Veranstalter mitteilte, werden mit jeder Eintrittskarte nun auch die Opfer der Sturmkatastrophe und ein deutsch-türkisches Projekt in Berlin Neukölln unterstützt. Bei der Benefiz-Partie treten unter anderem Jürgen Kohler, Fredi Bobic, Thomas Häßler und Toni Schumacher an. Die türkische Auswahl wird von Trainer Christoph Daum betreut.

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat derweil in einem Brief an den Fußballverbands-Präsidenten der Philippinen Hilfe angeboten. „Wir sind in Gedanken bei den Opfern der Katastrophe und ihren Familien, und ich wünsche Ihnen Kraft und Mut bei den Wiederaufbau- und Rettungsmaßnahmen“, zitierte der Weltverband auf seiner Homepage aus dem Schreiben Blatters an Mariano Araneta. Der FIFA-Präsident versicherte: „Wir stehen Ihnen zur Verfügung, falls besondere Hilfe für die Fußballfamilie benötigt wird.“

Durch den Taifun starben nach bisherigen Angaben des Katastrophenschutzbehörde im Osten des Landes mindestens 1774 Menschen. Die meisten von ihnen ertranken in tsunamiartigen Flutwellen. Mehr als 2000 Menschen seien verletzt worden, hieß es zudem. Die Schätzungen von Hilfsorganisationen gehen jedoch mitunter von mehr als 10 000 Toten aus.

Auch außerhalb des Fußballs bittet der internationale Sport um Spenden. „Schnell, unkompliziert. Helft!!“, schrieb der spanische Formel-1-Star Fernando Alonso bei Twitter über ein Foto der Hilfsorganisation Unicef, das einen Mann mit zwei kleinen Kindern auf dem Arm zeigt. Rivale Lewis Hamilton von Mercedes erinnerte sich an seine Reise auf die Philippinen im vergangenen Jahr für Unicef Großbritannien. „Der Taifun Haiyan hat nun verheerende Wirkung auf das Leben von ungefähr vier Millionen Kindern“, schrieb Hamilton bei Facebook. Tennisstar Maria Scharapowa twitterte: „Lasst uns alle zusammen den Überlebenden helfen.“

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