Fußball:Schock nach Pyro-Eklat in Italien - Festnahmen

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Mailand (dpa) - Nach dem Pyrotechnik-Eklat im EM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Kroatien ist das Entsetzen bei Spielern und Trainern groß.

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Mailand (dpa) - Nach dem Pyrotechnik-Eklat im EM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Kroatien ist das Entsetzen bei Spielern und Trainern groß.

„Was unsere Fans gemacht haben, ist nicht hinnehmbar. Das ist kein Fußball“, sagte Kroatiens Trainer Niko Kovac, der sich nach dem Schlusspfiff für das Verhalten der Anhänger entschuldigte. Das Spiel in Mailand musste am Sonntag mehrmals unterbrochen werden, nachdem aus dem kroatischen Fanblock Feuerwerkskörper auf den Platz geflogen waren. 17 kroatische Fußball-Fans waren nach der Partie festgenommen worden, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

„Ich hatte wirklich Angst, dass die Partie abgebrochen werden könnte“, sagte Italiens Nationaltrainer Antonio Conte, nachdem der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers die Teams in der zweiten Halbzeit sogar für zehn Minuten in die Kabine geschickt hatte. Das 1:1 (1:1) im Spitzenspiel der Gruppe H rückte nach den Zwischenfällen in den Hintergrund. Antonio Candreva hatte Italien in Führung gebracht (11. Minute), Wolfsburgs Ivan Perisic glich für Kroatien aus (14.). Italien, für das der gebürtige Darmstädter Roberto Soriano sein Debüt feierte, und Kroatien haben damit beide nach vier Spielen zehn Punkte.

Nach der Spiel-Unterbrechung rückten die Ordnungskräfte im San Siro in Mailand in den Gäste-Fanblock vor und sorgten dafür, dass die Partie fortgesetzt werden konnte. Doch einige Fans randalierten auch nach dem Schlusspfiff weiter, warfen der Ansa zufolge vor dem Stadion mit Gegenständen auf Polizisten und Sicherheitskräfte. „Es ist immer dasselbe, ich verstehe nicht, warum sie das tun. Es ist schade, solche Fans zu haben“, kritisierte Mittelfeldspieler Luka Modric.

„Schande der Gäste-Ultras“, titelte die „Gazzetta dello Sport“ am Montag, die kroatische Zeitung „Vecernji List“ meinte: „Beschämende Hooligans ruinieren uns, setzt dem ein Ende. Der kroatische Fußball braucht solche Fans nicht.“ Die kroatische Zeitung „Jutarnji List“ kommentierte: „Schande in San Siro“.

Kovac entschuldigte sich noch auf dem Platz bei den Italienern und später auch öffentlich. „Unser Volk ist nicht so. So etwas darf sich nicht wiederholen“, forderte er. Der 43-Jährige erwartet Ermittlungen der UEFA, mit einer möglichen nachträglichen Niederlage rechnet er nicht. „Die Partie ist regulär beendet worden, das Ergebnis lautet 1:1 und das wird auch so bleiben“, betonte Kovac.

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