Fußball:Schalke hadert mit Rückschlägen und Manager-Thema

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Gelsenkirchen (dpa) - Am Mittwoch fliegt der FC Schalke 04 in die Ukraine. Der dortige Europa-League-Gegner Schachtjor Donezk leidet noch immer unter den Folgen des Krieges in seinem Land.

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Gelsenkirchen (dpa) - Am Mittwoch fliegt der FC Schalke 04 in die Ukraine. Der dortige Europa-League-Gegner Schachtjor Donezk leidet noch immer unter den Folgen des Krieges in seinem Land.

Schachtjor muss seine Heimspiele im 1000 Kilometer entfernten Lwiw austragen, seine besten Spieler wechseln der Reihe nach zu Bayern München (Douglas Costa) oder nach China (Alex Teixeira), ein weiterer von ihnen ist jetzt auch noch wegen Dopings gesperrt (Fred).

Verglichen damit sind die Probleme von Schalke 04 ziemlich läppisch. Trotzdem nerven sie alle Beteiligten in diesem chronisch unruhigen Verein mehr und mehr. Da ist das ständige Auf und Ab der Schalker Mannschaft. Statt wie erhofft auf Platz drei der Fußball-Bundesliga vorzurücken, fiel sie durch das verdiente 1:2 (0:1) bei Mainz 05 ganz aus den Champions-League-Rängen heraus. „Das kann man besser machen. Und wir haben das schon besser gemacht“, sagte Sportvorstand Horst Heldt. Aber er habe schon immer betont: Der Kampf um die Plätze drei und vier „ist eine enge Kiste. Der ist noch lange nicht entschieden.“

Für einige wichtige Personalien gilt das dagegen schon. Am Montag wollen die Schalker verkünden, ob Verteidiger Joel Matip seinen auslaufenden Vertrag verlängern oder wie erwartet nach England wechseln wird. In den kommenden Tagen soll dann auch endlich offiziell bestätigt werden, was ohnehin schon jeder weiß: Heldts Nachfolge als Sportchef wird im Sommer Christian Heidel antreten.

„Wir werden eine Entscheidung fällen und die in Kürze bekanntgeben“, bestätigte der Noch-Manager des Freitags-Gegners Mainz 05. „Wenn schon etwas entschieden wäre, würden wir es auch bekanntgeben. Es gibt keinen Grund, etwas zu verbergen oder zu verheimlichen.“

Dass sich dieses Thema schon seit Wochen zieht und zieht, nehmen nicht alle so gelassen wie Heidel selbst. „Das nervt“, sagte Schalkes Torwart Christian Fährmann in einem ZDF-Interview.

Schon Trainer André Breitenreiter hatte in der vergangenen Woche beklagt, dass es in diesem Schwebezustand „nicht einfach ist, die Zukunft zu planen“. Schalke benötigt vermutlich einen Ersatz für Matip. Schalke muss sich darüber klar werden, wie man mit den erwarteten Millionen-Angeboten für Leroy Sané umgeht. Und Schalke muss bis zum Sommer auch die Zukunft von Younes Belhanda klären.

Der marokkanische Nationalspieler ist erst in der Winterpause von Dynamo Kiew ausgeliehen worden. Seiner durch und durch unbeständigen Mannschaft passte er sich am Freitag schnell an. Auf der einen Seite schoss er gleich sein erstes Tor für Schalke (46.). Auf der anderen ließ er den Mainzer Julian Baumgartlinger vor dem entscheidenden 1:2 (79.) einfach laufen. Auf der einen Seite zeigte Belhanda bemerkenswerte technische Fähigkeiten. Auf der anderen hat er noch große Schwierigkeiten mit der Wettkampfhärte der neuen Liga.

„Mein erstes Bundesliga-Tor war ein ganz besonderer Moment für mich“, sagte der 25-Jährige. „Es wäre mir allerdings lieber gewesen, wir hätten gewonnen.“ In dieser Woche wird Belhanda noch einmal besonders wichtig für Schalke. Er kann seinem neuen Verein einige wertvolle Tipps geben. „Ich habe mit Dynamo Kiew häufig gegen Schachtjor gespielt“, sagte er. „Uns erwartet eine technisch starke Mannschaft mit vielen Brasilianern, die den Ball gut laufen lassen.“

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