Wer denkt, dass die Pause in der Fußball-Bundesliga, bedingt durch die Winter-WM in Katar, ganz schön lang gewesen sei, der sollte den Vergleich mit der Regionalliga Bayern ziehen: Satte drei Monate lang dauerte dort der Winterschlaf, erst am Freitag ging es wieder los - und das mit einem wilden Spiel im Grünwalder Stadion: Bei nasskaltem Wetter besiegte die zweite Mannschaft des FC Bayern Tabellenführer SpVgg Unterhaching durch ein Tor in der Nachspielzeit 2:1 (1:1).
Zunächst einmal hielten beide Teams inne und gedachten des früheren Trainers Rainer Ulrich, der viele Talente der Bayern über viele Jahre ausgebildet hatte und am 9. Januar im Alter von 73 Jahren gestorben war - die Anhänger der Bayern-Amateure würdigten ihn mit einigen Bannern. Dann ging es gleich temporeich los, die erste Chance für die Bayern ließ Frans Krätzig noch liegen (7.), zwei Minuten später gelang Grant-Leon Rados dann das Führungstor, als er nach Flanke von Angelo Brückner und geschickter Ablage von Timo Kern zum 1:0 einschoss. Die deutlich erfahreneren Hachinger kamen jedoch schnell zurück, nach Vorarbeit von Niclas Anspach und Patrick Hobsch ließ Manuel Stiefler dem Bayern-Torwart Johannes Schenk keine Abwehrchance (14.).
Die Schlussphase beginnt mit zwei Platzverweisen
Es entwickelte sich ein Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten; in der Schlussphase wurde es dann dramatisch: Für eine heftige Grätsche im Mittelfeld sah Hachings Stiefler die rote Karte, ebenso wie Bayerns Arijon Ibrahimovic, der Selbstjustiz übte und den Hachinger brutal zu Boden schubste (88.). Und dann gelang den immer stärker werdenden Münchnern auch noch das späte Siegtor: Der Koreaner Hyun-ju Lee umkurvte den aus seinem Tor eilenden SpVgg-Torwart René Vollath und zirkelte die Kugel am grätschenden Josef Welzmüller vorbei ins Netz (90.+3). Der Rest war eine große rote Jubeltraube im Regen von Giesing.
Haching wahrte indes zumindest Platz eins in der Tabelle: Verfolger Würzburger Kickers kam gegen Türkgücü München zu Hause über ein 1:1 nicht hinaus und verpasste es, zum Spitzenreiter aufzuschließen.