Fußball:Referee-Obmann Busacca verteidigt Schiri Nishimura

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Rio de Janeiro (dpa) - FIFA-Schiedsrichter-Obmann Massimo Busacca hat den Japaner Yuichi Nishimura für seinen Elfmeterpfiff im Eröffnungsspiel der Fußball-WM verteidigt.

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Rio de Janeiro (dpa) - FIFA-Schiedsrichter-Obmann Massimo Busacca hat den Japaner Yuichi Nishimura für seinen Elfmeterpfiff im Eröffnungsspiel der Fußball-WM verteidigt.

„Es ist nicht Schwarz oder Weiß. Es gibt auch Zwischenstufen, und der Schiedsrichter muss die Gestik beurteilen“, sagte Busacca in Rio de Janeiro. Es habe einen Kontakt mit beiden Händen zwischen dem kroatischen Verteidiger Dejan Lovren und Brasiliens Stürmer Fred gegeben.

Allen WM-Teams seien vor dem Turnier Videos gezeigt worden, in denen auch das Thema Halten und Klammern explizit thematisiert wurde, berichtete Busacca. Nishimura hatte in der fraglichen Szene am Donnerstag in São Paulo zum Entsetzen der Kroaten und zur Verwunderung neutraler Beobachter auf Strafstoß entschieden. Neymar verwandelte zum 2:1 und ebnete dem WM-Gastgeber den Weg zum 3:1-Erfolg.

Über weitere Turniereinsätze von Nishimura wollte sich Busacca noch nicht äußern. „Wir hatten bislang noch keine Zeit für eine ausführliche Analyse“, sagte der Schweizer. Busacca wehrte sich aber vehement dagegen, dem Asiaten zu unterstellen, er habe absichtlich zugunsten des WM-Ausrichters entschieden. „Das ist pure Fantasie“, schimpfte der Ex-Referee.

„Ich habe im Spiel nur eine Sekunde Zeit zur Entscheidung“, sagte Busacca. „Dann ist es Team A gegen Team B, Spieler A gegen Spieler B. Da habe ich keine Zeit zu denken, ach, das ist Brasilien, da muss ich jetzt pfeifen“, sagte der 45-Jährige. Das Wort „Bestrafung“ für Nishimura sei deshalb völlig fehl am Platz. „Fußball ist ein Spiel mit Emotionen, daher wird es immer unterschiedliche Reaktionen geben. Wichtig ist aber, dass man Respekt behält.“

Laut Busacca hätte auch der von FIFA-Boss Sepp Blatter vor ein paar Tagen plötzlich auf den Weg gebrachte Videobeweis in der Szene keine Hilfe bedeutet. „Bei schweren Fehlern des Referees kann das eine Hilfe sein, für eine Situation wie gestern, bei der es kein Schwarz und Weiß gibt“, aber nicht, sagte der Eidgenosse.

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