Fußball:Optimismus und Idylle bei «Les Bleus» vor WM-Auftakt

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Ribeirão Preto (dpa) - Auch ohne Franck Ribéry starten "Les Bleus" in Brasilien voller Optimismus und Entschlossenheit in die Operation Wiedergutmachung.

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Ribeirão Preto (dpa) - Auch ohne Franck Ribéry starten „Les Bleus“ in Brasilien voller Optimismus und Entschlossenheit in die Operation Wiedergutmachung.

Die 23 Spieler des Kaders seien zusammengeschweißt, verkündeten Blaise Matuidi, Loïc Rémy und Ersatztorwart Stéphane Ruffier unisono vor dem WM-Auftakt der französischen Fußball-Nationalmannschaft am Sonntag (21.00 Uhr MESZ) in Porto Alegre gegen Honduras. Vier Jahre nach dem Fiasko bei der WM 2010 mit Vorrunden-Aus, Trainingsstreik und vielen Querelen herrscht in der Équipe - nach außen hin zumindest - Idylle.

Beim letzten Training vor dem Flug nach Porto Alegre wurden die Franzosen am Freitagabend in Ribeirão Preto von 10 000 Zuschauern wie Weltmeister gefeiert. Vor allem der Name von Stürmer Karin Benzema, wurde im Estadio Santa Cruz immer wieder laut skandiert. Die Grande Nation kann es kaum erwarten. „Wäre nur schon morgen“, hieß es am Samstag groß auf Seite eins der Sportzeitung „L'Équipe“. Matuidi machte den Fans daheim und den rund 17 000 nach Brasilien gereisten Franzosen Hoffnung: „Wir wollen eine große WM spielen.“

Der Paris-Profi, mit 27 Jahren und 23 Länderspielen einer der Erfahreneren in der von Trainer Didier Deschamps erneuerten Auswahl, beteuerte, man verschwende keine Gedanken an 2010: „Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Wir schauen nach vorne.“ Das Zusammenleben der Gruppe sei sehr gut. Man habe eine starke und ehrgeizige Mannschaft beisammen. Zuvor hatte auch der Coach gesagt: „Man kann die Freude in der Gruppe sehen, man kann sie spüren.“

Nach dem Ausfall von Ribéry, der wegen chronischer Rückenschmerzen in letzter Sekunde zu Hause bleiben musste, sind in Brasilien nur noch vier Profis der Südafrika-WM dabei: Hugo Lloris, Bacary Sagna, Patrice Évra und Mathieu Valbuena. Das Quartett darf auf die Unterstützung von vielen vielversprechenden jungen Talenten hoffen, allen voran Mittelfeldmotor Paul Pogba.

Der 21-jährige Profi vom italienischen Meister Juventus Turin könnte zu einem der Stars bei der Endrunde avancieren. „Krake Paul“, wie der 1,91-Meter-Mann wegen seiner langen Beine gerufen wird, präsentiert sich in Brasilien bescheiden, aber auch selbstbewusst. „Ich möchte die Füße auf dem Boden behalten“ sagte er einerseits. „Wir können hier den Titel holen“, betonte er andererseits.

Auch ohne Ribéry hat das Team in der Heimat Kredit. Robert Pires, der mit Deschamps 1998 den bisher einzigen WM-Titel der Franzosen holte und als scharfer Kritiker gilt, attestierte dem Team nach den überstandenen WM-Playoffs gegen die Ukraine ein anderes Gesicht. „Dass Deschamps dahintersteckt, überrascht mich nicht. Er ist der wahre Captain im Team“, sagte Pires.

Honduras' bisherige Bilanz ist bescheiden, aber trotzdem träumt der Außenseiter von einem Coup. Der erste Sieg bei der dritten WM-Teilnahme ist das Minimalziel, die selbstbewussten „Catrachos“ wollen sogar ins Achtelfinale. „Wir gieren nach Ruhm“, sagte Stürmer Jerry Bengtson. „Wir möchten der Welt zeigen, wozu wir fähig sind.“

Trainer Luis Fernando Suárez setzt vor allem auf Top-Talent Andy Najar (21) von RSC Anderlecht und auf die torgefährliche Doppelspitze Carlo Costly/Bengtson. In Frankreich zittert man vor allem vor der harten Gangart der Mittelamerikaner. Deschamps, der alle Mann an Bord hat, beteuerte allerdings, er mache sich keine Sorgen: „Dafür ist ja der Schiri da.“

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