Fußball:Mustafi droht nach Doppeladler-Geste wohl keine Strafe

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Der ehemalige deutsche Nationalspieler mit albanischen Wurzeln hatte nach einem Tor die umstrittene Jubelgeste gezeigt. Bundestrainer Löw verzichtet gegen Frankreich und Peru auf Jonas Hector. Der Brasilianer Ronaldo steigt als Investor bei Real Valladolid ein.

Meldungen im Überblick

England, FC Arsenal: Shkodran Mustafi droht nach seinem Torjubel bei Arsenals 3:2 (1:1)-Sieg in Cardiff wohl kein Nachspiel. Der englische Fußballverband wird laut britischen Medien keine Ermittlungen einleiten. Mustafi hatte nach seinem Kopfballtor in der 11. Minute mit seinen Händen den doppelköpfiger Adler gezeigt, der auf der Flagge Albaniens zu sehen ist. Wenn der Torjubel des Abwehrspielers, der als Sohn albanischer Einwanderer geboren wurde, als politische Geste gewertet worden wäre, hätte er möglicherweise mit einer Strafe rechnen müssen.

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Mustafi hatte den Doppeladler in Richtung seines Teamkollegen Granit Xhaka gezeigt. Der Schweizer mit kosovarischen Wurzeln hatte schon bei der Fußball-WM in Russland mit dieser Geste für Ärger gesorgt. Die FIFA wertete sie als "unsportliches Verhalten" und belegte Xhaka sowie die Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner mit einer Geldstrafe.

Spanien, Real Valladolid: Der dreifache brasilianische Weltfußballer Ronaldo hat den Primera-División-Aufsteiger Real Valladolid übernommen. Ronaldo habe 51 Prozent der Aktien des Vereins erworben und wecke mit seinem Engagement "große Hoffnungen", erklärte Clubpräsident Carlos Suárez bei der feierlichen Bekanntgabe des Deals am Montag im Rathaus von Valladolid, knapp 200 Kilometer nordwestlich von Madrid.

Ex-Profi Ronaldo versprach: "Wir wollen versuchen, so groß wie nur möglich zu werden". "Ich bin davon überzeugt, dass es sehr schwer sein wird, gegen uns zu gewinnen, wenn wir Einheit an den Tag legen", fügte der Weltmeister von 2002 an. Nach Medienberichten investierte der 41 Jahre alte Ronaldo rund 30 Millionen Euro, um die Mehrheit der Aktien zu übernehmen. Der Brasilianer wird nun im Verein das Sagen haben. Den Berichten zufolge soll Ronaldo aber vorerst nicht das Amt des Klubpräsidenten übernehmen. Der seit 17 Jahren amtierende Suárez solle seinen Posten behalten, hieß es. Ronaldo soll unterdessen Vorsitzender des Verwaltungsrates von Real Valladolid werden.

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Von Tobias Schächter

Ronaldo hielt bereits Anteile am ehemaligen US-Proficlub Fort Lauderdale Strikers und zeigte zuletzt sein Interesse, einen Verein in England oder Spanien zu übernehmen. "Ich will etwas Innovatives machen. Ich denke, ich bin für diese Herausforderung bereit", hatte er einmal der brasilianischen Zeitung Folha gesagt. Ronaldo spielte in Europa unter anderem für PSV Eindhoven, Real Madrid, den FC Barcelona, Inter Mailand und den AC Mailand. Er beendete seine Profikarriere 2011 bei Corinthians Sao Paulo.

Nach zwei Unentschieden und einer Niederlage belegt Neuling Valladolid in der spanischen Meisterschaft nach drei Spieltagen derzeit nur Platz 16.

DFB, Jonas Hector: Bundestrainer Joachim Löw muss beim Neustart nach dem WM-Debakel auf Jonas Hector verzichten. Der Kölner Linksverteidiger sagte am Montag für die anstehenden Länderspiele gegen Frankreich am Donnerstag in München und drei Tage später gegen Peru ins Sinsheim ab. Als Grund nannte der Deutsche Fußball-Bund die hohe Belastung für Hector durch den frühen Saisonstart in der 2. Bundesliga. Der 28-Jährige soll die Länderspielpause für individuelles Training nutzen. Löw nominierte vorerst keinen Akteur nach und hat somit noch 22 Spieler, darunter 16 WM-Teilnehmer, in seinem Aufgebot.

Marco Reus sieht die Fußball-Nationalspieler nach dem WM-Debakel "in der Pflicht". "Natürlich ist die Situation anders, aber es bringt nichts, über die vergangenen Monate zu sprechen. Wir haben uns heute hier getroffen und haben zwei wichtige Spiele vor der Brust. Direkt gegen den Weltmeister, da gilt es ein Zeichen zu setzen, dass mit uns wieder zu rechnen ist", sagte Reus am Montag nach der Ankunft am Teamhotel in München. Für den Weg aus der Krise sei "harte Arbeit" notwendig. "Und das fängt im Training an und setzt sich im Spiel fort", sagte Reus.

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DFB, Dritte Liga: Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ermittelt nach dessen Wutrede gegen Jan Löhmannsröben vom Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Dies bestätigte ein Sprecher des Verbandes am Montag. Löhmannsröben wurde demnach dazu aufgefordert, zu seinen Aussagen nach dem 1:1 in Zwickau Stellung zu beziehen. Der 27-Jährige hatte im Interview der Telekom unter anderem gesagt: "Wenn das ein Schiri ist, weiß ich nicht, Digga, dann soll der Cornflakes zählen gehen." Streitpunkt war ein Elfmeter für die Sachsen in der Nachspielzeit, bei dem Löhmannsröben den Ball zwar mit der Hand gespielt hatte, davor aber selbst mit dem Ellbogen getroffen wird. "Ja, wenn das kein Foulspiel ist, ja leck mich am Arsch, Alter. Wie kann man das nicht sehen?", sagte der Lautern-Profi. "Irgendwann platzt mir die Krawatte, ehrlich!"

An Schiedsrichter Markus Wollenweber richtete Löhmannsröben die Botschaft: "Ich hoffe, der kann 'ne Woche nicht pennen. Er soll erstmal Kreisliga pfeifen und mal die Augen aufmachen. Das ist ja eine absolute Frechheit." Zwickau habe sich beim 1:1 einen Punkt "ergaunert".

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