Fußball:Messi darf Barça wohl ablösefrei verlassen

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Es gibt Enthüllungen über den Vertrag des Argentiniers. Maradona ist wieder Trainer. Rechenspiele bei Deutschlands Basketballern für Olympia 2020. Thomas Reis wird neuer Chef-Coach beim VfL Bochum.

Meldungen im Überblick

Fußball, FC Barcelona: Lionel Messi darf nach Medienberichten den spanischen Meister FC Barcelona ablösefrei verlassen. Obwohl im Vertrag des Argentiniers eine Ablöse von 700 Millionen Euro festgeschrieben sei, habe sich Messi per Klausel das Recht vorbehalten, seinen Vertrag zu jedem 30. Juni 2020 einseitig zu kündigen, berichteten am Freitag die Zeitung El País und andere Medien unter Berufung auf den Verein. Der Vertrag des 32-Jährigen war 2017 bis zum 30. Juni 2021 verlängert worden. Die katalanische Zeitung El Periódico schrieb am Freitag, Messi habe zwar nicht die Absicht, Barça zu verlassen. Der Mannschaftskollege von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen habe aber auf die Klausel bestanden, um Einfluss auf die Einkaufspolitik üben zu können. Er wolle, dass Barcelona auf höchster Ebene konkurrenzfähig bleibe.

Messi gehört schon seit 2004 dem Profiteam des FC Barcelona an und somit der dienstälteste Spieler des Clubs. Nach Medienberichten hatte der fünffache Weltfußballer in diesem Sommer bei seiner Clubführung darauf gedrängt, dass der brasilianische Offensivstar Neymar nach zwei Jahren bei Paris Saint-Germain nach Barcelona zurückgeholt wird. Diesen Wunsch konnte ihm Clubboss Josep Bartomeu ihm aber noch nicht erfüllen. Die Katalanen holten zwar in den vergangenen zehn Jahren sieben Primera-División-Titel, der letzte Triumph in der Champions League liegt aber schon vier Jahre zurück. In der laufenden Saison belegen die Blaugrama mit nur vier Punkten aus drei Begegnungen lediglich Platz acht. Der Rückstand auf Tabellenführer Atlético Madrid beträgt bereits fünf Zähler. Messi kam aber wegen einer Verletzung noch nicht zum Einsatz.

Fußball, VfL Bochum: Der Zweitligist hat als Nachfolger des beurlaubten Cheftrainers Robin Dutt den Ex-Profi Thomas Reis verpflichtet. "Er brennt förmlich für die Herausforderung hier", wurde VfL-Sportvorstand Sebastian Schindzielorz am Freitag auf der Klub-Homepage zitiert. Reis trainierte seit 2016 die U 19 des VfL Wolfsburg. Sein Vertrag bei den Niedersachsen lief noch bis 2022. Zu den Details seines Vertrags beim Tabellenvorletzten der 2. Fußball-Bundesliga machte der Klub zunächst keine Angaben.

Der 45 Jahre alte Reis hat eine Bochumer Vergangenheit. Von 1995 bis 2003 spielte Reis für den Revierklub in der Bundesliga und der 2. Liga (176 Partien), ab 2011 sammelte er dort erste Erfahrungen als Coach. Er trainierte Bochums U 23 und U 19 sowie das Frauenteam. Außerdem war er in der 2. Liga Co-Trainer unter drei verschiedenen Cheftrainern. Sein Debüt als Chefcoach steht nächste Woche Sonntag gegen Dynamo Dresden an.

Vorgänger Dutt war vor rund zwei Wochen nach dem 3:3 gegen Wehen Wiesbaden beurlaubt worden. Dutt selbst hatte sich nach der Partie mit 0:3-Pausenrückstand infrage gestellt. Nach internen Gesprächen stellte der Club den 54-Jährigen frei.

Fußball, Argentinien: Diego Maradona wird neuer Trainer des argentinischen Erstligisten Gimnasia y Esgrima. Der 58-Jährige unterzeichnete am Donnerstag einen Vertrag bis zum Saisonende, wie der Verein mitteilte. Gimnasia y Esgrima aus La Plata, 60 Kilometer südlich von Buenos Aires, kämpft zur Zeit als Tabellenletzter gegen den Abstieg. Das erste Spiel unter der Führung Maradonas ist für den 15. September gegen den Liga-Meister Rácing Club angesetzt. Der Weltmeister von 1986 war bis Juni Trainer des mexikanischen Zweitligisten Dorados de Sinaloa. Er gab den Posten wegen Gesundheitsproblemen auf. Im Juli unterzog er sich in Buenos Aires einer Knie-Operation. In seiner kurzen Zeit in Mexiko gelang es Maradona, die Dorados vom Tabellenende an die Spitze und bis ins Finale im Aufstiegskampf zu bringen. Als Coach der argentinischen Nationalmannschaft scheiterte er bei der WM 2010 im Viertelfinale an Deutschland.

Basketball, WM: Die deutschen Basketballer haben bei der WM in China durch das Scheitern in der Vorrunde die Chance auf ein Direktticket für die Olympischen Sommerspiele 2020 verpasst. Will die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl in Tokio dabei sein, muss ein Startplatz bei einem von vier Qualifikationsturnieren her. Darum geht es ab Samstag in Shanghai in der Platzierungsrunde um die Positionen 17 bis 32. Sieben Teams qualifizieren sich in China für Japan, die zwei besten europäischen Teilnehmer, die zwei besten Teilnehmer aus Süd- und Nordamerika, sowie jeweils ein Teilnehmer aus Afrika, Asien und Ozeanien. Dazu kommen die 16 nächstbesten Mannschaften. Es reicht also Platz 23, es sei denn, eines der sieben Direkttickets geht an einen Teilnehmer, der hinter Deutschland landet. Dann muss Platz 22 her. Gehen zwei Direkttickets an Teilnehmer, die hinter Deutschland landen, muss Platz 21 her, usw. Schließt Olympia-Gastgeber Japan die WM vor der deutschen Mannschaft ab, können sich die Rödl-Schützlinge im Falle der oben genannten Szenarien eine um eine Position schlechtere Platzierung leisten. Die Japaner sind automatisch dabei. Gelingt die Qualifikation auf diesem Weg nicht, bleiben noch zwei Tickets, die europäische Teams für die Vorturniere im Juni 2002 bekommen. Diese gehen an die beiden besten Nicht-Qualifizierten der Weltrangliste. Es gilt das neue Ranking nach der WM, und da sieht es für Deutschland nicht gut aus.

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