Fußball:«Krieger» Arturo Vidal kämpft für Chile - 2:0-Sieg

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Santiago (dpa) - Arturo Vidal machte einen riesigen Luftsprung und pustete erstmal erleichtert durch, ehe sich seine Teamkollegen auf ihn stürzten.

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Santiago (dpa) - Arturo Vidal machte einen riesigen Luftsprung und pustete erstmal erleichtert durch, ehe sich seine Teamkollegen auf ihn stürzten.

Mit seinem Elfmetertor zur 1:0-Führung im Eröffnungsspiel der Copa América gegen Ecuador tat Gastgeber Chile einen ersten kleinen Schritt auf dem Weg zum erhofften Triumph - und zur persönlichen WM-Revanche des früheren Leverkuseners und heutigen „Guerrero“ (Krieger) von Juventus Turin. Es ist an der Zeit, Champion zu werden, hatte Vidal betont.

Bei der Südamerika-Meisterschaft nimmt er es mal wieder mit Lionel Messi und Neymar auf: Der Powerfußballer unterlag zwar mit dem italienischen Meister im Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona und dessen Superstars und verlor damit sein „wichtigstes Spiel“. Doch bei der Copa gehört Chile ebenso wie Messis Argentinier und Neymars Brasilianer zu den Favoriten. Noch nie hat des Land an der Westküste des Kontinents das fast 100 Jahre alte Turnier gewonnen.

Der 2:0-Auftaktsieg in Santiago, den nach Vidals Treffer (67. Minute) dann Eduardo Vargas (84.) perfekt machte, war etwas mühevoll. „Viele Dinge“, so Vidal nach dem Abpfiff, müsse die Mannschaft noch verbessern: Die Intensität, die Treffsicherheit. Das erste Spiel ist immer kompliziert, weil man nervös ist und unbedingt gewinnen will.

Das Team von Jorge Sampaoli bestreitet am kommenden Montag sein zweites Spiel in der Gruppe A gegen Mexiko und trifft dann noch auf Bolivien. „Wir sind die Lokalmatadoren und unser Ziel ist sehr hoch“, sagte Vidal. Chiles größter Erfolg auf der internationalen Bühne ist der dritte Platz bei der Heim-WM 1962. Bei den beiden letzten Weltmeisterschaften flog „La Roja“ - jeweils im Achtelfinale und mit Vidal - gegen Brasilien raus. Im vergangenen Sommer erst nach Elfmeterschießen.

Vidal litt damals unter den Nachfolgen einer Meniskus-Operation, der er sich nur einen Monat vor der Endrunde unterziehen musste. Nur bei 60 Prozent, so Sampaoli, sei der Mittelfeld-Star damals gewesen, jetzt ist nach eigenen Angaben bei 100 Prozent. „Das ist die beste Generation in der ganzen Geschichte von Chiles Fußball. Aber es fehlt uns bisher, dass wir was Großes gewinnen. Jetzt ist der Moment gekommen, um zu zeigen, dass wir das können. Das ist die Chance“, sagte Vidal.

Dabei geht der Profi mit der auffälligen Irokesen-Frisur und den vielen Tätowierungen wieder wild entschlossen voran. „Für mich ist diese Copa América eine Revanche, weil ich letztes Jahr nicht den WM-Titel geholt habe.“ Juve-Torwart Gianluigi Buffon sagte einmal über seinen 28 Jahre alten Kollegen, der auf der Wunschliste zahlreicher europäischen Topclubs steht: „Wenn ich in den Krieg ziehen würde, würde ich ihn immer mitnehmen.“

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