Fußball:Keine Experimente: Hodgson setzt auf Routiniers

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London (dpa) - Roy Hodgson hat genug gesehen. Gegen Deutschland kann sich Englands Nationalcoach keine weiteren Experimente leisten. Nach der ernüchternden 0:2-Heimpleite gegen Chile kündigte der Trainer der Three Lions das vorläufige Ende seiner Personalversuche an.

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London (dpa) - Roy Hodgson hat genug gesehen. Gegen Deutschland kann sich Englands Nationalcoach keine weiteren Experimente leisten. Nach der ernüchternden 0:2-Heimpleite gegen Chile kündigte der Trainer der Three Lions das vorläufige Ende seiner Personalversuche an.

Im prestigeträchtigen Duell gegen Deutschland am Dienstag im Londoner Wembleystadion wird der 66-Jährige wieder auf seine Routiniers setzen und damit auf einen Großteil der Spieler, die das Mutterland des Fußballs erfolgreich durch die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien geschossen haben.

Nachdem Hodgsons Idee mit neun Umbesetzungen gegen die Südamerikaner nach hinten losgegangen war, greife nun wieder Plan A, schrieb der „Independent“. Das bedeutet, dass gegen die DFB-Auswahl der zuletzt auch in seinem Club Manchester City ins zweite Glied versetzte Keeper Joe Hart ins Tor zurückkehren wird. Zudem wird erwartet, dass der an Problemen mit der Hüfte leidende Kapitän Steven Gerrard, Innenverteidiger Phil Jagielka und Flügelspieler Andros Townsend ebenso in der Startformation stehen werden wie Außenverteidiger Ashley Cole und Stürmer Daniel Sturridge.

Hinter dem Einsatz des Torjägers vom FC Liverpool, der in dieser Saison bereits acht Premier-League-Treffer erzielt hat, steht wegen einer Fußverletzung aber ein Fragezeichen. Hodgson ließ außerdem keinen Zweifel daran, dass Wayne Rooney erneut in der ersten Elf stürmen wird. „Wenn er fit ist, wird er beginnen“, meinte der Coach.

Im letzten Länderspiel des Jahres, mit dem auch die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum des englischen Verbandes einen weiteren Höhepunkt erreichen, will Hodgson unbedingt die zweite Niederlage nacheinander in regulärer Spielzeit verhindern. Zuletzt hatte solch ein Makel 1977 Don Revie und 1993 Graham Taylor den Job gekostet.

Sorgen wegen einer Entlassung muss sich der aktuelle Coach freilich nicht machen, dennoch würde ihn eine Schlappe gegen die DFB-Auswahl im vorletzten Spiel vor der Nominierung seines WM-Kaders vor Probleme stellen. Schon nach der Schlappe gegen Chile schrieb der „Telegraph“: „Plötzlich gibt es wieder mehr Fragen als Antworten“.

Auf der Suche nach seinem WM-Kader hatte Hodgson in Keeper Fraser Forster sowie Adam Lallana und Jay Rodriguez gleich drei Debütanten in die Startelf eingebaut. Aufdrängen konnte sich mit Ausnahme des 19-jährigen Ross Barkley vom FC Everton aber niemand aus der B-Elf. Ganz im Gegenteil: Die Partie war wohl für die Reservisten ein Rückschritt in Richtung Check-In-Schalter für Brasilien. Die „Sun“ schrieb: „Wenn wir so spielen, sitzen wir im ersten Flieger, der Rio verlässt“. Vor allem auf die Defensive hatten es Kritiker abgesehen. Die sah bei den beiden Treffern des chilenischen Superstars Alexis Sanchez vom FC Barcelona (7./90.+3) wirklich nicht gut aus.

Mit Blick auf das Duell gegen die DFB-Elf sagte Deutschland-Fan Hodgson: „Sie werden unsere Defensive vor große Aufgaben stellen. Es ist gut, dass wir mit einigen ausgeruhten Spielern antreten werden.“ In seinem 24. Länderspiel als Nationaltrainer der Three Lions will er seine vierte Niederlage unbedingt vermeiden und für eine positive WM-Stimmung sorgen. Dafür greift er auf Plan A zurück.

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