Fußball:Joachim Löw: «Man ärgert sich schon»

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Berlin (dpa) - Fragen an Bundestrainer Joachim Löw in der Pressekonferenz nach dem 2:3 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Samstagabend in Berlin gegen England.

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Berlin (dpa) - Fragen an Bundestrainer Joachim Löw in der Pressekonferenz nach dem 2:3 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Samstagabend in Berlin gegen England.

Wie fällt Ihr Fazit nach der Niederlage aus?

Löw: „Es ist sicherlich ärgerlich, wenn man 2:0 führt und so ein Spiel noch verliert. Auf der anderen Seite muss man auch klar sagen, dass es nicht unverdient war. Wir hatten nicht immer die Kontrolle über das Spiel, wir haben viele Möglichkeiten zugelassen. Unsere Angriffe von hinten raus waren nicht so, wie das normalerweise unser Anspruch ist. Wir hatten Probleme im Spielaufbau über das ganz Spiel hinweg. Wir haben relativ wenige Chancen herausgespielt. Es war nicht unverdient, dass die Engländer gewonnen haben.“

Sie hatten vorher gesagt, wichtiger als das Ergebnis seien für Sie die Erkenntnisse aus dem Spiel. Gibt es da spontan schon welche?

Löw: „Ganz spontan gibt es Erkenntnisse, klar. Wir wissen, woran wie nach so einem Spiel noch zu arbeiten haben. Es war klar ersichtlich, dass unsere Kombinationen und Laufwege nicht so gestimmt haben, wie ich mir das vorgestellt habe. Gerade in der zweiten Halbzeit waren wir in unserer Organisation, unserer Kompaktheit nicht gut. Wir haben wahnsinnig viele Räume gegeben. Das Spiel wurde immer offener, obwohl wir geführt haben. So etwas darf normalerweise nicht passieren. Den einen oder anderen Konter muss man auch zum Abschluss bringen, das haben wir nicht geschafft. Die Engländer hatten mit ihren schnellen Spielern mehr Platz und wurden immer gefährlicher.“

Hat Mario Gomez seine gute Form nachgewiesen? Bei seinem ersten Tor gab es wohl keine Abseitsstellung, dazu konnte er ein sehr schönes Kopfballtor erzielen.

Löw: „Ich kann nicht genau beurteilen, ob das erste Tor abseits war. Das habe ich nicht gesehen. Ich glaube schon, dass er mit dem Tor untermauert hat, dass er, wenn er die Chance kriegt, in der Lage ist, diese zu nutzen, dass er dieses Selbstbewusstsein hat. Wir haben nicht viele Chancen herausgespielt. Von daher war es nicht ganz so einfach, als Stürmer im Sechzehner in Position zu kommen. Mit Marios Spiel war ich sehr zufrieden.“

Sie hatten gesagt, dass die Spiele gegen England und Italien eine gute Bühne seien, um sich nachhaltig zu empfehlen. Hat Jonathan Tah diese Empfehlung abgegeben?

Löw: „Also, ich glaube, es war schwierig für ihn. Mats Hummels war ein bisschen angeschlagen, hatte eine muskuläre Verhärtung. Im Ernstfall wäre es vielleicht möglich gewesen, dass er weiterspielt. Vorsichtshalber war es klar, dass wir in so einem Spiel wechseln. Jonathan hat seine Sache für das erste Länderspiel gut gemacht. Man sollte nicht den Fehler machen, die Fehler bei der Innenverteidigung zu suchen, weil die Tore da gefallen sind. Das hatte sicherlich andere Gründe. Für sein erstes Spiel waren die ersten 45 Minuten absolut in Ordnung.“

Wie geht man mit so einer Niederlage um?

Löw: „So eine Niederlage in einem Testspiel ist nicht ganz so schwer zu verkraften. Wir haben jetzt am Dienstag noch ein Spiel, da kommt gegen Italien ein wirklich sehr starker Gegner auf uns zu. Wir werden das Spiel analysieren, aber auch damit können wir mal leben. Aber man ärgert sich schon.“

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