Fußball:«Japanischer Killer»: Der unglückselige Nishimura

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São Paulo (dpa) - Als der Fußball-Weltverband FIFA vor einigen Tagen den Schiedsrichter für das Eröffnungsspiel bekanntgab, brachen die Brasilianer nicht gerade in Begeisterung aus.

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São Paulo (dpa) - Als der Fußball-Weltverband FIFA vor einigen Tagen den Schiedsrichter für das Eröffnungsspiel bekanntgab, brachen die Brasilianer nicht gerade in Begeisterung aus.

Den Japaner Yuichi Nishimura kannte die Seleção noch ganz gut von der WM 2010 in Südafrika. Bei Brasiliens Viertelfinal-Aus gegen die Niederlande stand der Asiate als Unparteiischer auf dem Platz und stellte Felipe Melo in der 73. Minute mit Rot vom Platz.

Nach dem 3:1-Sieg im Eröffnungsspiel gegen Kroatien dürfte der WM-Gastgeber und Rekordweltmeister den 1,81 Meter großen Polizisten aus Tokio zumindest in Gedanken herzlich umarmt haben. In der 71. Minute pfiff der 42-Jährige nach einem harmlosen Zupfer von Dejan Lovren am Trikot des theatralisch zu Boden stürzenden Fred Strafstoß - Neymar verwandelte zum zwischenzeitlichen 2:1.

„Der japanische Killer hat in den Rücken von Niko Kovac geschossen“, schrieb die kroatische Zeitung „Novi list“ in martialischen Worten. Dabei ist Nishimura kein Unerfahrener. Vor vier Jahren kam er im WM-Finale zwischen Spanien und den Niederlanden als Vierter Offizieller des Briten Howard Webb zum Einsatz.

Seit 2004 steht Nishimura auf der Schiedsrichter-Liste der FIFA, sein erstes Länderspiel leitete er am 13. Oktober 2004 zwischen Thailand und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei der WM 2010 wurde er gleich viermal nominiert - nun durfte er als dritter Asiate in der WM-Geschichte das wichtigste Fußball-Event der Welt eröffnen.

Nach der unglückseligen Entscheidung 20 Minuten vor Schluss dürfte der „furchtbare Schiri“ (Daily Mail) zumindest für kein weiteres wichtiges Spiel mehr nominiert werden bei dieser Weltmeisterschaft.

Wenigstens können die brasilianischen Medien jetzt andere Bilder senden. Nach der Bekanntgabe am vergangenen Dienstag liefen im Fernsehen Bilder von der Roten Karte im Jahr 2010 rauf und runter. Nach „Brasiliens Werk und Schiedsrichters Beitrag“ (Der Standard) können sie nun andere Szenen senden.

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