Fußball - Hamburg:Seeler und Gisdol warnen vor Erwartungen an HSV

Hamburg (dpa/lno) - Fußball-Idol Uwe Seeler und Trainer Markus Gisdol schätzen die Lage beim Hamburger SV realistisch ein und warnen vor überzogenen Erwartungen an die neue Bundesliga-Spielzeit. "Klar, wenn ich unterwegs bin, dann schmerzt es schon, wenn man sich über den HSV lustig macht. Das müssen wir wieder ändern, denn im Moment hat vor dem HSV keiner Angst", sagte der 80-Jährige in einem Interview dem "Hamburger Abendblatt" (Montag). "Im Moment habe ich gar kein Gefühl, sondern nur die Hoffnung, dass es besser läuft als in den vergangenen Jahren und wir es zumindest schaffen, im gesicherten Mittelfeld mitzuschwimmen. Das wäre für mich schon ein riesiger Erfolg", meinte Seeler. "Eine neue Mannschaft aufzubauen ist nicht einfach."

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Hamburg (dpa/lno) - Fußball-Idol Uwe Seeler und Trainer Markus Gisdol schätzen die Lage beim Hamburger SV realistisch ein und warnen vor überzogenen Erwartungen an die neue Bundesliga-Spielzeit. "Klar, wenn ich unterwegs bin, dann schmerzt es schon, wenn man sich über den HSV lustig macht. Das müssen wir wieder ändern, denn im Moment hat vor dem HSV keiner Angst", sagte der 80-Jährige in einem Interview dem "Hamburger Abendblatt" (Montag). "Im Moment habe ich gar kein Gefühl, sondern nur die Hoffnung, dass es besser läuft als in den vergangenen Jahren und wir es zumindest schaffen, im gesicherten Mittelfeld mitzuschwimmen. Das wäre für mich schon ein riesiger Erfolg", meinte Seeler. "Eine neue Mannschaft aufzubauen ist nicht einfach."

Häme und Spott täten weh, meinte auch Gisdol im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag): "Die alten Zeiten und frühere Erfolge sollten nicht dazu führen, dass man ständig zu hohe Erwartungen an den HSV hat. Man muss der Tatsache ins Auge sehen, dass der Verein an Boden verloren hat. Allein dadurch, dass wir der HSV sind, werden wir in der nächsten Saison keine Punkte holen."

Den Spott müsse man ausblenden, von sich fernhalten: "Ich wünsche mir, den Verein in andere Regionen führen zu können, so dass der in den letzten Jahren verloren gegangene Respekt wieder zurückkehrt." Nach jahrelangem Abstiegskampf hatte auch der erst im Herbst 2016 verpflichtete Coach den Erstligisten erst in letzter Minute gerettet.

Seeler und Gisdol lobten das Engagement von Investor Klaus-Michael Kühne. "Es geht um viel Geld, alles kostet viel Geld. Insofern sollten wir froh sein, dass wir Herrn Kühne haben, der uns unterstützt. Und nachzufragen, das würde doch jeder machen. Er möchte ja auch wissen, wo sein Geld bleibt. In der letzten Zeit hat er auch Grund dazu gehabt", meinte Seeler zu dem umstrittenen Geldfluss des Mäzens, der sich immer mal wieder kritisch zu Wort meldet.

"Für den Verein ist dieser Mann mit seinem großen HSV-Herzen ein ganz großes Gut, das es zu pflegen gilt. Ich habe großen Respekt vor ihm. Wir verstehen uns gut. Wenn er investiert, hat er das Anrecht, zu wissen, was wir mit seinem Geld machen. Er hat nicht ein einziges Mal Forderungen gestellt oder gesagt, dieses oder jenes erwarte ich", betonte Gisdol. Kühne stelle Mittel zur Verfügung und wolle dann unterrichtet werden, wie der Stand der Dinge ist. "Das halte ich für legitim. In meinen Augen entspricht sein Bild in der Öffentlichkeit nicht der Realität. Ich habe ihn als sehr angenehmen Menschen kennengelernt."

Voraussetzung für eine sportliche Konsolidierung sei es auch, dass die Geräusche im Umfeld weniger würden: "Es ist uns in den letzten Monaten ganz gut gelungen, Ruhe reinzubringen. Das (...) sollte aber Normalität sein. Es sollte nicht so viel Unruhe und Nebengeräusche geben, die die Mannschaft irritieren", forderte der 47-Jährige.

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