Fußball:Guardiola nerven Personaldebatten - Warten auf Thiago

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München (dpa) - Pep Guardiola kämpft mit den Alltagsproblemen eines Trainers, der über einen opulenten Luxuskader verfügt. Auch im Bundesligaspiel am Samstag beim SC Paderborn werden die Kameras wieder nicht nur auf den Fußballplatz gerichtet sein, sondern auch auf die Münchner Ersatzbank.

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München (dpa) - Pep Guardiola kämpft mit den Alltagsproblemen eines Trainers, der über einen opulenten Luxuskader verfügt. Auch im Bundesligaspiel am Samstag beim SC Paderborn werden die Kameras wieder nicht nur auf den Fußballplatz gerichtet sein, sondern auch auf die Münchner Ersatzbank.

Sitzt Robert Lewandowski wie beim 0:0 in der Champions League gegen Schachtjor Donezk wieder draußen? Spielt Dante erneut nicht? Darf der schwächelnde Xabi Alonso weiter im Mittelfeld ran? Wer genießt aktuell die Gunst des Trainers in Abwehr, Mittelfeld und Angriff?

„Ich weiß, die Spieler, die nicht spielen, sind sauer“, sagte Guardiola zu den persönlichen Befindlichkeiten. Und er versicherte zum wiederholten Male, dass er „sehr zufrieden“ mit Torjäger Lewandowski sei, ebenso mit Dante. Der Brasilianer habe doch in der Hinrunde fast immer gespielt.

Und in der Offensive habe er nun einmal aktuell die Auswahl aus „fünf top, top, top Stürmern“ - mit dieser Konsequenz: „Wenn Mario Götze nicht spielt in Donezk, heißt es, der Trainer hat ein Problem mit Götze. Wenn Thomas Müller in Donezk nicht spielt, heißt es, der Trainer hat ein Problem mit Müller.“ Die Aufzählung könnte er um Franck Ribéry und Arjen Robben erweitern. Guardiola, das wurde deutlich, ist diese Debatten nach jedem nicht klar gewonnenen Spiel leid. „Gegen den HSV waren wie noch die super Bayern“, erinnerte er an das 8:0 vor einer Woche.

Auch seine Idee vom dominanten, kontrollierten Ballbesitzfußball bleibt für ihn unantastbar, auch wenn sie im neuen Jahr nicht verlässlich funktioniert (siehe das 1:4 in Wolfsburg). Für mehr Perfektion im Mittelfeld wünscht sich der Spanier darum die Rückkehr von Kapitän Philipp Lahm und auch seines Landsmannes Thiago herbei, der nach drei Innenbandverletzungen am rechten Knie endlich wieder im Lauftraining ist. Guardiola wähnt Thiago in der „letzten Phase“ zum Comeback, das irgendwann im März erfolgen könnte. „Der Doktor und Thiago sind optimistisch.“ Gerade Thiago verkörpert das Mittelfeldspiel, wie es Guardiola vorschwebt.

Einstweilen warb der Bayern-Coach für Xabi Alonso. Der 33 Jahre alte Spanier sucht in der Rückrunde seine Form und flog gegen Donezk sogar vom Platz. Auch das Zusammenspiel mit Bastian Schweinsteiger wird kritisch hinterfragt. Guardiola betonte, dass Xabi Alonso nicht geholt worden sei, um ständig mit flinken Beinen nach hinten zu rennen. „Wir haben Xabi Alonso gekauft, um mit dem Ball das Spiel zu dominieren“, erläuterte der Trainer.

Für einen Bayern-Sieg in Paderborn sollte es normalerweise nicht entscheidend sein, welche elf Spieler Guardiola aufstellt. Obwohl der Trainer warnte: „Nach der Champions League gegen Paderborn in der Bundesliga zu spielen, ist nicht einfach.“ David Alaba stimmte zu: „Das ist eine unangenehme Aufgabe“, sagte der Österreicher, der „eine heiße Partie“ erwartet. Guardiola rechnet im übrigen nicht damit, dass die Bayern auch in dieser Saison wieder frühzeitig Meister werden. „Wir werden bis zum Ende mit dem VfL Wolfsburg kämpfen“, prophezeite er vor dem 22. von 34 Spieltagen.

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