Der FC Bayern München trennt sich von seinem Trainer Julian Nagelsmann. Das meldete am Donnerstagabend zuerst die Bild. Auch der SZ wurden entsprechende Informationen bestätigt. Offenbar ist auch die Suche nach einem Nachfolger weit fortgeschritten: Thomas Tuchel, ehemaliger Trainer von Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea, ist bereits in München, die Gespräche sollen weit fortgeschritten sein.
Hintergrund der Trennung von Nagelsmann dürfte die Situation in der Bundesliga sein: Erstmals seit dem zwölften Spieltag sind die Bayern nicht mehr Tabellenführer, vor dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund am Samstag in einer Woche stehen die Bayern auf Platz zwei.
Das 1:2 gegen Bayer Leverkusen und das damit verbundene Abrutschen auf den zweiten Tabellenplatz am vergangenen Sonntag war womöglich ein Rückschlag zu viel für den 35 Jahre alten Nagelsmann, um den es immer wieder Aufregung auch außerhalb des Platzes gegeben hatte.
Das Ende ist aber doch jäh. Auch die Spieler sollen von dem Trainer-Hammer überrascht worden sein. Wie der TV-Sender Sky berichtete, soll es an diesem Freitag einen Termin bei den Bayern-Bossen geben, bei dem Nagelsmann erst von der Trennung in Kenntnis gesetzt werde.
Im Juli 2021 hatte Nagelsmann als Nachfolger von Hansi Flick seine Arbeit bei den Münchnern aufgenommen und einen Fünfjahresvertrag unterschrieben.
Nagelsmann und der FC Bayern - es sollte ein Langzeitprojekt werden. Trotzdem: Dem Vernehmen nach wurden in dem Arbeitspapier auch Klauseln für den Fall einer vorzeitigen Trennung vereinbart. Billig dürfte Nagelsmanns Abgang nicht werden.
Der 35-Jährige hatte es von Anfang an nicht leicht an der Isar. Kann so ein junger Trainer den großen FC Bayern? Nach dem frühen Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach und dem Viertelfinal-K.o. in der Königsklasse gegen Villarreal nahm die Zahl der Kritiker in der Vorsaison nicht ab. Der zehnte Meistertitel in Folge konnte über die aus Bayern-Sicht schlechte Saison nicht hinwegtäuschen.