Fußball:DFB-Frauen fiebern mit Löw-Elf mit

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Salvador (dpa) - Die deutschen Nationalspielerinnen sind vom WM-Virus befallen. Lira Alushi und Co. glauben fest an den vierten Triumph in Brasilien und drücken den DFB-Kollegen auch am Montag im Achtelfinale gegen Algerien wieder kräftig die Daumen.

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Salvador (dpa) - Die deutschen Nationalspielerinnen sind vom WM-Virus befallen. Lira Alushi und Co. glauben fest an den vierten Triumph in Brasilien und drücken den DFB-Kollegen auch am Montag im Achtelfinale gegen Algerien wieder kräftig die Daumen.

Nicht nur die Bundestrainerin hält das Team von Joachim Löw für absolut titelreif. Bei der Frage, wer am 13. Juli Weltmeister wird, zögert Silvia Neid keine Sekunde: „Deutschland!“

Die 50-Jährige konsumiert fast alles, was aus Südamerika berichtet wird. Neid ist wie Steffi Jones, Managerin Doris Fitschen oder die Spielerinnen Alushi, Saskia Bartusiak, Nadine Keßler und Leonie Maier begeistert von den Spielen. „Der WM-Hype hat uns alle gepackt“, verrät DFB-Direktorin Jones der Nachrichtenagentur dpa.

Neid findet das Niveau angesichts der schwierigen klimatischen Bedingungen „erstaunlich gut“. Ihre Assistentin Ulrike Ballweg ist ebenso beeindruckt: „Jeder, der die hohe Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen mal am eigenen Leib erfahren hat, weiß, welche Leistung die Sportler abliefern.“

Ballweg kennt solche Extreme von der Frauen-WM 2007 in China. Dort gab es teils 40 Grad, die Luftfeuchtigkeit lag oft bei 95 Prozent - doch die DFB-Frauen holten den Titel. Keßler war noch nicht dabei, leidet aber förmlich mit den Männern: „Das sind körperlich sehr intensive Spiele, bei denen jeder absolut an seine Grenzen gehen muss.“

Vor den Spielen von Lahm und Co. schlüpft Alushi in ihr DFB-Trikot, „natürlich!“ Das 1:0 gegen die USA hat die 26-Jährige noch bei den Eltern in Mönchengladbach verfolgt, dann ging es ab in den Urlaub. „Ich hoffe, Achtel- und Viertelfinale kann ich in Dubai sehen.“ Bis zum WM-Aus hielt die im Kosovo geborene Alushi auch zu Debütant Bosnien: „Weil es ein Land mit soviel Leid und Problemen ist und das Team eine super WM-Quali gespielt hat.“

Maier ist wie Bartusiak nach einem Kreuzbandriss noch etwas gehandicapt. Sie schaut die WM-Spiele „meistens mit Freunden in einer großen Runde“. Damit liegt die Außenverteidigerin auf einer Wellenlänge mit den Kolleginnen. Alle favorisieren das gesellige Rudelgucken. „Ich schaue immer mit Freunden, mal auf einer großen Leinwand im Garten mit der Familie, mal Public Viewing oder in der Kneipe“, erzählt Wolfsburgs Champions-League-Siegerin Keßler.

Fitschen hat sich die Terrasse zu einer kleinen „Public-Viewing-Area“ für Freunde umgebaut. Bier, Chips, Bratwurst - bei den Männer-Spielen sind die deutschen Frauen ganz normale Fans. Auch die gerade aus den Flitterwochen zurückgekehrte Jones genießt die Partien am liebsten im Kollektiv: „Public Viewing oder Kneipe.“

Die DFB-Frauen zeigen ein Herz für Außenseiter: Sie freuen sich, wenn die Kleinen die Großen ärgern. „Costa Rica ist super“, betont Alushi. Neid gefiel das im Achtelfinale gegen Brasilien unglücklich ausgeschiedene Chile, „weil sie um jeden Meter gekämpft und nach Ballgewinn gut nach vorn gespielt haben. Auch Holland, Mexiko, Algerien und Costa Rica haben positiv überrascht.“

Große Übereinstimmung herrscht in Sachen WM-Stars. Zuerst werden der Brasilianer Neymar, Bayern-Profi Arjen Robben und „natürlich unser Thomas Müller“ (Neid) genannt. Auch Lionel Messi, Robin van Persie und Mats Hummels (Maier: „Er macht klasse Spiele“) traut man ein großes Turnier zu. Bei Neymar beeindruckt besonders, wie er scheinbar mühelos die große Erwartungshaltung händelt. Fitschen findet es „unglaublich, wie er trotz des immensen Drucks, der auf seinem Team und ihm lastet, bei der Heim-WM zaubert und zudem entscheidende Tore schießt“.

Dass die Frauen durchweg vom Happy End der WM-Mission überzeugt sind, sollte der Löw-Truppe zusätzlich Ansporn sein. Jones spricht allen aus dem Herzen: „Ich glaube an unsere Mannschaft!“

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