Fußball:Deutschland mit Freibier an der Copacabana

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Rio de Janeiro (dpa) - Der Schreck war groß in der neunten Minute, als es noch 0:0 stand in der WM-Partie Deutschland gegen Portugal. Die Fernseher streikte in der deutschen Fan-Bar "Tor!" an Rios Copacabana.

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Rio de Janeiro (dpa) - Der Schreck war groß in der neunten Minute, als es noch 0:0 stand in der WM-Partie Deutschland gegen Portugal. Die Fernseher streikte in der deutschen Fan-Bar „Tor!“ an Rios Copacabana.

„That's Brazil“, entfuhr es dem deutschen Vize- Generalkonsul Tarmo Dix. Doch der Elfmeter-Treffer von Thomas Müller (12. Minute) sprach sich auch so rum und der Jubel war selbst ohne Bild ohrenbetäubend. Das beeindruckte offenbar auch den Fernseher, der kurz darauf wieder funktionierte.

Rund 300 deutsche und brasilianische Fans waren am Montag gekommen. Sie trugen Nationaltrikots, schwenkten Fahnen und feuerten die Mannschaft an, die in Salvador unter den Augen von Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr Bestes gab. Als die Kanzlerin das erste Mal ins Bild kam, wurde auch sie in Rio umjubelt. „“Chanceler Angela Merkel konnte an diesem Montag vier mal in der Hände klatschen, schrieb die Zeitung „Folha de São Paulo“. Direkt nach der Partie machte sich die Kanzlerin nach einem gerade mal 23-stündigen Blitzbesuch in Brasilien wieder auf die Heimreise.

Die deutschen Fans glauben, dass sie wiederkommt und zwar am 13. Juli, wenn in Rio das Finale stattfindet. Das hofft auch Marcelo Xavier, der Manager der Strandbar, die Rios deutsches Generalskonulat zu Spielen der DFB-Elf zum Fan-Treff umfunktionierte. „Wer weiß, wenn Deutschland ins Finale kommt, vielleicht schaut dann auch die Mannschaft hier mal vorbei“, sagte Xavier. Auch der Diplomat Dix fände das gut: „Man kann ja hoffen.“ Sein Tipp von 2:0 für Deutschland wurde am Montag klar getoppt.

Die Fans erinnerten mehrmals lautstark an das Versprechen, das der deutsche Generalkonsul Harald Klein vor WM-Anpfiff gab. Nach jedem Tor skandierten sie laut: „Freibier! Freibier! Freibier!“. Die Kellnerinnen kamen gar nicht so schnell nach. Zum Schluss gab es eiskaltes Brahma-Bier aus Büchsen. Der Durst stellte sich bei 30 Grad im Schatten von ganz alleine ein.

Etwa 600 Meter vom Fan-Treff entfernt stieg die Mega-Party am FIFA-Fanfest. Dort waren über zehntausend Fans, vor allem Portugiesen, die aber am Montag wenig zu feiern hatten. „Hat Euch das Spiel gefallen?“, rief der Moderator zum Schluss der Partie in die Menge. Die Antwort gaben nur die Deutschen mit dem Lied: „So ein Tag, so wunderschön wie heute.“

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