Fußball: Bundesliga:Wunschtrainer Hecking soll Nürnberg retten

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"Feuer und Leben rein": Dieter Hecking wird neuer Trainer des 1. FC Nürnberg und damit Nachfolger des erst am Montag entlassenen Michael Oenning.

Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg hat sich zwei Tage vor Weihnachten selbst beschenkt und Dieter Hecking als neuen Trainer verpflichtet. Der abstiegsbedrohte Verein stellte den ehemaligen Coach von Hannover 96 am Dienstag in einer Pressekonferenz in Nürnberg vor.

Wunschkandidat Dieter Hecking hat den Trainerposten beim 1. FC Nürnberg übernommen. (Foto: Foto: ddp)

"Wir haben 17 Spiele und in die gilt es Feuer und Leben reinzubringen", sagte der 45-Jährige und gab sich für seinen Job als Feuerwehrmann kämpferisch. "Wir haben heute verhandelt, sind uns in relativ kurzer Zeit einig geworden", sagte Schäfer, der sich selbst bei der Suche nach einem neuen Coach die Weihnachtsfeiertage als Ultimatum gesetzt hatte. "Ich glaube, Dieter Hecking ist ein Trainer, der keine Scheu vor schweren Aufgaben hat."

Scheu kann der 36-fache Bundesliga- und 203-malige Zweitligaspieler Hecking auch nicht sein, denn das Amt bei den zuletzt viermal ohne eigenen Treffer besiegten Franken ist alles andere als leicht. "Ich hätte es mir auch einfacher machen können", meinte Hecking, der die Nürnberger im Oktober bei der 0:4-Pleite in Leverkusen sah. "Das war nicht so doll", erinnerte sich der entspannt wirkende Coach.

Weniger locker als gedacht

Für seine Spieler werden die kommenden Tage weniger locker als zunächst gedacht. Als eine seiner ersten Amtshandlungen verkürzte Hecking die ohnehin kurze Weihnachtspause für seine Profis. Statt am 2. Januar beginnt das Training bereits am 28. Dezember. "Es geht nicht darum, Urlaub zu streichen", betonte Hecking - aber Zeit zu verlieren haben die Nürnberg nicht.

Hecking, der mit den Franken vom 2. bis 9. Januar im türkischen Belek ein Trainingslager abhält, muss sich auch um personelle Maßnahmen im Kader kümmern. Zwei, drei Neue sollen kommen, dagegen zieht es Peer Kluge wohl weg zum FC Schalke. "Wichtig ist, dass man die Stammspieler hält. Es geht aber auch darum, was der Spieler will. Schalke sollte nicht meinen, dass wir etwas zu verschenken haben", betonte Hecking, der mit Blick auf mögliche Zugänge vor der Rückrunde skeptisch ist.

"Sollten wir Zweifel haben, sollten wir die Rückrunde mit denen angehen, die den Aufstieg geschafft haben." Ohnehin will er "den Charakter der Mannschaft beibehalten"; auch das hatte sich der "Club" für seinen Jugendstil gewünscht.

Um in Nürnberg anzufangen, löste Hecking nun offenbar sein noch laufendes Arbeitspapier bei Hannover, wo er im August zurückgetreten war. Bei den Niedersachsen stand der frühere Profi, der 36 Bundesligaspiele und 203 Zweitligaspiele bestritt, eigentlich noch bis 30. Juni 2010 auf der Gehaltsliste.

Erst am Montag hatte sich der "Club" von Michael Oenning getrennt. Der Trainer hatte den 1. FC Nürnberg vergangene Saison zum Aufstieg geführt, doch momentan stehen die Franken auf einem Abstiegsplatz. Seit vier Spielen konnte der 1. FC Nürnberg nicht mehr gewinnen, nach zwei 0:4-Niederlagen gegen Dortmund und Hamburg setzte es am letzten Spieltag der Hinrunde gegen den 1. FC Köln ein 0:3. Zuvor hatten die Geißböcke nur sieben Treffer erzielt.

Im Video: Hecking liebäugelt mit dem 1. FC Nürnberg, Messi erhält Auszeichnung, Gentner denkt an Abschied und Skibbe ist auf Stürmersuche. Weitere Videos finden Sie hier

© sueddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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