Fußball-Bundesliga:Dortmund dominiert, Leverkusen bleibt dran

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Traf zum 5:0 für den BVB: Jakub Blaszczykowski (Foto: AFP)

Borussia Dortmund schießt sich gegen den SC Freiburg für kommende Champions-Leauge-Aufgaben warm und siegt 5:0. Leverkusen hält nach einem ungefährdeten Erfolg gegen Hannover Kontakt zur Tabellenspitze, Hertha BSC dreht gegen Mainz 05 das Spiel.

Die Spiele im Überblick

Borussia Dortmund hat sich mit einem überzeugenden 5:0 (2:0)-Erfolg gegen den SC Freiburg auf das Gruppenspiel in der Königsklasse am Dienstag gegen Olympique Marseille eingestimmt. Am Ende waren die in der Bundesliga weiterhin sieglosen Breisgauer mit dem Ergebnis gut bedient.

Mit seinen Saisontoren Nummer drei und vier (35. und 45.+2, Foulelfmeter) sorgte Marco Reus für die komfortable Halbzeitführung. Fallou Diagne sah für die Notbremse vor dem Strafstoß die Rote Karte (45.+1). Nach dem Wechsel traf Robert Lewandowski vor 80.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena zum fünften und sechsten Mal in der laufenden Spielzeit (58. und 70.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Jakub Blaszczykowski (79.). "Ich war schon mit der ersten Halbzeit zufrieden, wir haben aber zu wenig Bälle reingemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir uns ein wenig freigeschossen", bilanzierte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Der BVB drängte wie erwartet auf eine frühe Führung. Die Gäste versuchten die Borussen schon im Mittelfeld zu attackieren, was jedoch einige Lücken in die Abwehr riss. Mit viel Glück überstanden die Freiburger einige brisante Situationen, ohne selbst für Entlastung in der Offensive sorgen zu können.

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Lewandowski verfehlte das Gehäuse nur um Zentimeter. Pierre-Emerick Aubameyang hatte mit einem Kopfball Pech, anschließend scheiterte der Gabuner an Freiburgs Keeper Oliver Baumann. Keine Chance hatte der SC-Torhüter gegen den Abstauber von Reus nach einem Distanzschuss von Sven Bender. In der Nachspielzeit erhöhte Reus per Elfmeter, nachdem Diagne den einschussbereiten Lewandowski gefoult hatte. Die Statistik mit 13:1-Torschüssen bis zur Pause spiegelte den Spielverlauf wider.

Das Bild änderte sich auch nach dem Wiederanpfiff nicht. Hilflos sahen sich die dezimierten Freiburger den Angriffen des BVB ausgesetzt, der seine Möglichkeiten konsequent verwertete. Beim BVB ragten die Torschützen Reus und Lewandowski sowie Kevin Großkreutz heraus. Bei den völlig überforderten Freiburger vermochte niemand zu überzeugen.

Leverkusen gelingt Generalprobe

Bayer Leverkusen hat Hannover 96 verdient 2:0 (2:0) bezwungen. Kapitän Simon Rolfes köpfte die Hausherren in der 23. Minute in Führung. Sidney Sam (37.) traf per Außenristschuss zum 2:0 und ebnete damit Weg zum Sieg. "Wir haben es in der Defensive gut gemacht, hätten es in der Offensive aber besser machen können", sagte Leverkusens Trainer Sami Hyypia. Am Mittwoch empfängt Bayer zur Saison-Heimpremiere in der Champions League den spanischen Vertreter Real Sociedad San Sebastian. Drei Tage später gastiert Triple-Sieger Bayern München in Leverkusen.

Zu Beginn der Partie bestimmte zunächst Hannover das Geschehen. Nach 68 Sekunden fischte Bayers Torwart Bernd Leno eine Flanke von Leonardo Bittencourt aus dem kurzen Eck. Dies blieb allerdings die letzte Chance der Gäste für die weiteren 40 Minuten. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es im Leverkusener Strafraum etwas brenzlig, als nach einer Flanke von Szabolcs Huszti Bayer-Profi Lars Bender den Ball knapp über das eigene Tor lenkte. Wenig später klärte Verteidiger Sebastian Boenisch vor der Linie für den geschlagenen Leno.

Ansonsten stand die Leverkusener Abwehr sicher. Bayer 04 nutzte derweil zwei seiner wenigen Tormöglichkeiten: Nach einem Freistoß über rund 40 Meter von Sam setzte sich Rolfes im Kopfballduell gegen Leon Andreasen durch und erzielte die Führung. Keine gute Figur machte die 96-Abwehr beim 2:0, als Heung-Min Son Jung-Nationalspieler Sam mit einem Steilpass in den freien Raum schickte und der mit dem linken Außenrist an Torhüter Ron-Robert Zieler vorbei einschoss.

Auch im zweiten Abschnitt bestimmten die Leverkusener das Geschehen. Allein Andreasen prüfte mit einem Fernschuss (58.) Keeper Leno, der mit einer Glanzparade den Ball mit Mühe aus dem Torwinkel fischte. 96-Trainer Mirko Slomka wechselte nach einer Stunde den genesenen Mame Diouf und Jan Schlaudraff ein, um die Offensive zu beleben. 19 Minuten später verließ Diouf den Platz wieder, er hatte sich erneut verletzt.

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Hertha gewinnt wieder

Hertha BSC hat seinen Abwärtstrend derweil gestoppt und eine überzeugende Antwort auf die Pokal-Pleite unter der Woche gegeben. Der Berliner Bundesligist setzte sich gegen den FSV Mainz 05 dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit 3:1 (0:1) durch und beendete damit seine Serie von vier Pflichtspielen ohne Sieg.

Matchwinner war der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Sami Allagui, der mit seinem Doppelpack (48. und 73.) die Mainzer Führung durch den sechsten Saisontreffer von Nicolai Müller (7.) fast im Alleingang drehte. In der 74. Minute legte Änis Ben-Hatira zum 3:1-Endstand nach. Die Krise der Mainzer spitzt sich dagegen durch die fünfte Pflichtspiel-Niederlage hintereinander weiter zu. Die Rheinhessen wussten nur im ersten Durchgang mit einer starken Defensivleistung zu überzeugen.

Nach der missglückten Rotation bei der Pokal-Niederlage in Kaiserslautern (1:3) schickte Hertha-Trainer Jos Luhukay wieder seine A-Elf auf den Platz. Die dadurch gleich auf acht Positionen veränderte Hertha tat sich im Spielaufbau anfangs sehr schwer. Die Gäste verteidigten in der Defensive sehr aggressiv, als wollten sie die Forderung ihres Trainers Thomas Tuchel nach "Männerfußball" unbedingt erfüllen.

Vorne schlug Mainz mit seiner ersten Chance zu. Müller, der nach seinem famosen Saisonstart zuletzt etwas abgetaucht war, nutzte bei seinem Tor einen Fehler des Herthaners Hajime Hosogai, der seinen Gegenspieler zögerlich attackierte. Nach dem frühen Rückstand prüfte Herthas Ronny den Mainzer Torwart Heinz Müller mit einem Linksschuss(11.), die klaren Chancen zum Ausgleich blieben aber aus.

Luhukay brachte nach der Halbzeit Sami Allagui für den unauffälligen Tolga Cigerci. Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff erzielte Allagui das 1:1, nach glänzender Vorarbeit des starken Adrian Ramos. Mainz fand schnell zur Ordnung zurück, verzichtete aber auf eigene Angriffe. Die Berliner fielen zunächst nur durch hohen Ballbesitz auf - ehe Allagui und Ben-Hatira die Partie wendeten. "Wenn wir jedes Spiel gewinnen, kann ich mit der Jokerrolle leben", sagte Allagui nach der Partie.

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