Fußball - Berlin:Polter schießt Union aus Mini-Krise

Berlin (dpa/bb) - Mini-Krise beendet, aber noch kein Befreiungsschlag: So homogen sich die Zweitliga-Fußballer auf dem Platz präsentierten, so einhellig fiel die Bewertung des glänzenden 5:0 (4:0)-Sieges gegen Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern aus. "Die drei Punkte waren wichtig fürs Selbstbewusstsein - nicht mehr und nicht weniger", meinte Trainer Jens Keller, "trotzdem ist jetzt nicht wieder alles toll und wunderbar".

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Berlin (dpa/bb) - Mini-Krise beendet, aber noch kein Befreiungsschlag: So homogen sich die Zweitliga-Fußballer auf dem Platz präsentierten, so einhellig fiel die Bewertung des glänzenden 5:0 (4:0)-Sieges gegen Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern aus. "Die drei Punkte waren wichtig fürs Selbstbewusstsein - nicht mehr und nicht weniger", meinte Trainer Jens Keller, "trotzdem ist jetzt nicht wieder alles toll und wunderbar".

Torschütze Steven Skrzybski befand: "Endlich ist unsere Arbeit belohnt worden. Doch wir wissen, dass es nur ein Spiel war. Im nächsten müssen wir nachlegen." Am Samstag (13.00 Uhr/Sky) gastieren die "Eisernen" zum Ostderby bei Erzgebirge Aue. Nur wenn Union auch in Sachsen punktet, kann es langsam wieder seinen Aufstiegsambitionen gerecht werden. "Wo wir im Moment sind - das ist nicht unser Ziel", meinte Keller. Weil dem dreifachen Punktgewinn gegen Kaiserslautern fünf sieglose Partien vorausgegangen waren, belegen die Berliner nur Rang neun.

Auch wenn Spieler und Trainer die Nachhaltigkeit des Erfolgs nicht überbewerten wollten - gegen die bemitleidenswerten Lauterer spielte Union seine Fähigkeiten voll aus: Aggressives Gegenpressung, schnelles Spiel in die Spitze und Laufbereitschaft auf allen Positionen. Angreifer Sebastian Polter verkörperte diese Leistungs-Explosion mit seinen drei Toren (6./25./77. Minute) vor den 20 592 begeisterten Zuschauern - sofern Union-Anhänger - am besten. "Poldi war unfassbar", schwärmte Trainer Keller, "drei Tore mit links, das hat er noch nie gemacht."

Der Star des Abends ging sogar noch weiter. "Ich habe in meiner Profikarriere noch nie ein Tor außerhalb der Box geschossen", erklärte er. Nach seinem wunderschönen Distanzschuss zum 1:0 rannte er in Richtung Tribüne und bildete mit seinen Händen ein W in der Luft. "Ich habe Freude aus Wilhelmshaven da, die bleiben noch bis Mittwoch", verriet der gebürtige Wilhemlshavener.

Hätten die Berliner nicht in der ersten und zweiten Hälfte Chancenwucher betrieben, hätten sie den höchsten Zweitliga-Sieg in der Vereinsgeschichte feiern können. So stellten die Köpenicker ihren fast 17 Jahre alten Siegrekord ein, als sie in der Saison 2001/02 Ahlen und Reutlingen ebenfalls mit 5:0 auseinander nahmen.

Polter war zuletzt wie die gesamte Mannschaft etwas unter Druck geraten. Nur einen Treffer hatte der Stürmer in den sieben vorausgegangenen Begegnungen erzielt. In der Vorsaison hatte er nach seinem Winter-Wechsel von den Queens Park Rangers in 15 Matches sieben Mal getroffen. "Ich habe viele Torschüsse in der Woche geübt, um vielleicht auch nicht mehr so viel nachzudenken", erklärte der 26-Jährige das Ende der Torflaute. Einen kleinen Makel hatte sein Galaauftritt dennoch: Der verschossene Elfmeter in der 27. Minute. Seine prächtige Laune und die seiner Kollegen konnte das aber nicht schmälern.

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