Fußball:Bayer plant Zukunft: Drmic-Wechsel perfekt

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Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen baut an einer Mannschaft der Zukunft. Zwei Tage nach dem Finale der Fußball-Bundesliga beendete der Werksclub die Spekulationen über eine Verpflichtung von Stürmer Josip Drmic.

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Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen baut an einer Mannschaft der Zukunft. Zwei Tage nach dem Finale der Fußball-Bundesliga beendete der Werksclub die Spekulationen über eine Verpflichtung von Stürmer Josip Drmic.

Der 21-jährige Schweizer Nationalspieler vom 1. FC Nürnberg erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. „Mit dieser Verpflichtung haben wir ein klares Zeichen für unsere künftige Ausrichtung gesetzt“, sagte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade. „Mit ihm wollen wir unsere Offensivqualitäten noch einmal deutlich erhöhen und die Mannschaft rüsten für den erneuten Angriff auf die Champions League.“

Drmic hatte noch einen bis 2017 datierten Vertrag mit den Franken, nutzte aber eine Ausstiegsklausel, die ihm den Wechsel für eine festgeschriebene Ablösesumme von geschätzten sechs bis sieben Millionen Euro ermöglicht. Das Stürmertalent hat in der abgelaufenen Bundesligasaison 17 Treffer erzielt und damit hinter Robert Lewandowski (20) sowie Mario Mandzukic (18) Rang drei in der Torjägerliste belegt. Nach dem brasilianischen Linksverteidiger Wendell ist er der zweite Neuzugang des Tabellenvierten für die neue Spielzeit.

Drmic soll zusammen mit Stefan Kießling, der 2006 auch vom 1. FC Nürnberg gekommen war, mehr Druck in der Offensive entwickeln. Dies entspricht auch der Fußball-Philosophie des neuen Cheftrainers Roger Schmidt, der am 1. Juli sein Amt am Rhein antreten wird und mit modernem Angriffsfußball mit Red Bull Salzburg Meister in Österreich wurde. „Josip Drmic ist ein Topspieler, der hervorragend zu unseren Ambitionen passt“, meinte Bayer-Sportchef Rudi Völler.

Mit dem Drmic-Transfer soll nicht nur der Weggang von Nationalspieler Sidney Sam (Schalke 04) kompensiert werden, sondern auch ein weiterer Baustein für die Neuformierung des Kaders gesetzt werden. Denn nach Platz zwei in der Hinrunde folgte eine desaströse Rückrunde, die erst durch die Trennung von Sami Hyypiä und dank des Interimstrainers Sascha Lewandowski mit dem Erreichen der Champions-League-Qualifikation noch ein Happy End hatte.

Um auch in der kommenden Saison mit Konkurrenten wie Borussia Dortmund, Schalke 04 oder den VfL Wolfsburg im Kampf um einen der „Königsklassen“-Plätze konkurrieren zu können, will nun auch Bayer 04 mehr Geld in die Hand nehmen. „Ich will aber mit der Mär aufräumen, dass wir aktuell 75 Millionen Euro für neue Spieler ausgeben wollen“, sagte Schade. „Es ist nicht der Wahnsinn bei uns ausgebrochen“.

Allerdings wurde mit der Bayer AG eine neue Finanzierungsstrategie ausgehandelt. Das Fußball-Subunternehmen erhält zukünftig die Zuwendungen für drei Jahren im Voraus und nicht wie bisher pro Jahr rund 25 Millionen Euro. Dadurch kann der Werksclub flexibler bei Spielereinkäufen sein - pro Saison mal mehr oder weniger investieren. „Das macht es einfacher, aber es gibt keinen größeren Zuschuss“, erklärte Schade.

Als Abgänge stehen neben Sidney Sam noch Jens Hegeler (Hertha BSC) und Ersatztorwart Andres Palop (Karriereende) fest. Auch das Ende des von 1899 Hoffenheim ausgeliehenen Eren Derdiyok bei Bayer dürfte so gut wie feststehen.

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